Das im MDax notierte Papier legte zuletzt über 12 Prozent zu und notierte dabei auf dem höchsten Niveau seit Ende Juli. Die Kursverluste der vergangenen 12 Monate wurden damit auf rund 9 Prozent verringert. Der längerfristige Trend dürfte Anlegern allerdings noch mehr missfallen: In den vergangenen drei Jahren hat sich das Papier im Wert immer noch mehr als halbiert.
Kion und seine Mitstreiter, wie etwa das ebenfalls im MDax notierte Unternehmen Jungheinrich , belastet die schwache Konjunktur - vor allem in Europa. Die Kunden halten sich deshalb beim Bau neuer Logistikzentren und Lager zurück. Ausserdem drängen chinesische Wettbewerber mit ihren deutlich günstigeren Gabelstaplern und Flurförderzeugen in den europäischen Markt und bauen ihre Position aus.
Den Hinweis auf die Konkurrenz aus China wertete Jefferies-Analyst Lucas Ferhani negativ. Die Zahlen lobte er. Beide Unternehmensbereiche hätten stark abgeschnitten. Kion bietet neben dem angestammten Produktion von Staplern und Lagertechnik auch Automationstechnik und -software an, wie Sortiersysteme und solche zum Bestücken von Paletten.
Im vergangenen Jahr sank der Auftragseingang von Kion vorläufigen Zahlen zufolge um fast fünf Prozent auf 10,3 Milliarden Euro. Analysten hatten hier und bei weiteren Kennziffern allerdings noch weniger auf dem Zettel. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr verglichen mit 2023 leicht auf 11,5 Milliarden Euro. Davon blieben bereinigt um Sondereffekte, sowie vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) mit 917 Millionen Euro rund 16 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die endgültigen Zahlen will Kion am 27. Februar vorlegen.
Die angestrebten Kostenmassnahmen wollen die Frankfurter entsprechend der Geschäftsentwicklung vor allem in Europa umsetzen. Zur Grösse des angestrebten Personalabbaus wollte ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage keine Angaben machen. Die dafür erforderlichen Gespräche mit der Arbeitnehmerseite sollen nun beginnen. Der Konzern beschäftigt aktuell über 42.000 Menschen.
Die aus den Massnahmen resultierenden Einsparungen beziffert Kion auf jährlich 140 bis 160 Millionen Euro, vollumfänglich ab 2026. Zunächst werden aber Einmalaufwendungen von 240 bis 260 Millionen Euro im laufenden Jahr fällig. Infolgedessen erwartet Kion, dass der freie Barmittelzufluss und das auf die Aktionäre entfallenen Ergebnis 2025 hinter den Markterwartungen zurückbleibt. Analysten hatten im Schnitt bislang 413 Millionen Euro Gewinn und einem Barmittelfluss in Höhe von 666 Millionen Euro erwartet./lew/mne/mis
(AWP)