Israelische Medien hatten zuvor berichtet, dass Israels Militär die Einberufungsbefehle ausstellen wolle. Der vor zehn Tagen entlassene Verteidigungsminister Joav Galant hatte die Versendung noch vor seiner Abberufung genehmigt.

Katz betonte laut Mitteilung seines Ministers, die Armee werde alles dafür tun, um die Betroffenen bei der Beibehaltung ihres religiösen Lebensstils zu unterstützen. Viele Ultraorthodoxe empfinden den Militärdienst als Bedrohung ihres frommen Lebensstils, unter anderem weil Frauen und Männer gemeinsam dienen. Oppositionsführer Jair Lapid lobte Katz' Entscheidung, Kritik kam von den ultrareligiösen Parteien der Regierungskoalition.

Die Armee möchte die Ultraorthodoxen nach einem Auswahlprozess im nächsten Jahr zum Militärdienst einziehen. Auf im Sommer versendete Einberufungsbescheide hatten Medien zufolge nur wenige der Angeschriebenen reagiert.

Strengreligiöse Männer waren in Israel jahrzehntelang von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief jedoch vor mehreren Monaten aus. Der israelischen Regierung gelang es nicht, ein Gesetz zu verabschieden, um die Erleichterungen für die Ultraorthodoxen zu zementieren. Der Oberste Gerichtshof erliess schliesslich im Sommer ein Urteil, wonach ultraorthodoxe Männer zum Wehrdienst einzuziehen sind./cir/DP/ngu

(AWP)