Uran aus dem Niger machte in den Jahren vor dem Staatsstreich 2023 gut zwischen einem Viertel und einem Drittel der Importe des Brennstoffs nach Frankreich aus, das zur Stromversorgung weitgehend auf Atomkraftwerke setzt. Im Juli 2023 ergriff das Militär die Macht in der früheren französischen Kolonie, deren Bevölkerung eine der ärmsten der Welt ist.

Seitdem liegt das Land im erbitterten Streit mit Frankreich und hat wie seine Nachbarn enge Beziehungen zu Russland aufgebaut. Medienberichten zufolge ist auch der Iran am Kauf von Uranreserven für sein Atomprogramm interessiert. Uran kann sowohl als Brennstoff als auch für Atomwaffen genutzt werden.

Uran-Export seit anderthalb Jahren blockiert

Orano beklagt seit Monaten Probleme im Niger. Das abgebaute Uran wird seit dem Putsch nicht mehr exportiert, da die Grenze zum Küstenstaat Benin von der nigrischen Seite geschlossen bleibt. Orano hatte beschlossen, deshalb die Förderung zurückzufahren. Die Entscheidung werde jedoch vor Ort ignoriert, hiess es nun. Nach Angaben von Orano warten sie derzeit auf die Ausfuhr von 1.150 Tonnen Uran im Wert von rund 200 Millionen Euro./cpe/DP/ngu

(AWP)