Der Produktionsdämpfer im Dezember fiel deutlich stärker als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Zudem war der Anstieg der Fertigung im November nicht so stark wie bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf 1,3 Prozent, nachdem zuvor ein Plus von 1,5 Prozent gemeldet worden war.
«Die negative Entwicklung der Produktion im Dezember ist insbesondere auf den Rückgang in der Automobilindustrie zurückzuführen», heisst es. Hier meldete das Bundesamt einen Einbruch um zehn Prozent zum Vormonat. Auch ein Produktionsrückgang in der Maschinenwartung und -montage habe negativ gewirkt.
«Die Industrie tut sich weiter schwer. Im Banne der Automobilproduzenten ging es dieses Mal deutlich abwärts», kommentierte Jens-Oliver Niklasch, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg die Produktionsdaten.
Bei der Bauproduktion gab es im Dezember hingegen keine Veränderung, während die Energieerzeugung um 1,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen ist, wie weiter aus der Mitteilung des Bundesamtes hervorgeht. Positiv habe sich zudem der Anstieg in der Pharmaindustrie ausgewirkt, mit einem Zuwachs um 11,6 Prozent.
Nach Einschätzung des Ökonomen Nils Jannsen vom Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) passt der generelle Produktionsdämpfer zum Jahresende ins Bild: «2024 war ein Jahr zum Vergessen für die deutsche Industrie.» Zudem spreche bislang wenig dafür, dass die Industrieproduktion im laufenden Jahr viel ihrer Einbussen wettmachen kann, sagte Jannsen.
Für einen Lichtblick sorgte zuletzt allerdings ein überraschend starker Auftragseingang in den Industriebetrieben. Wie das Bundesamt am Vortag gemeldet hatte, waren im Dezember knapp sieben Prozent mehr Bestellungen bei den Firmen eingegangen, was bei einigen Ökonomen die Hoffnung auf eine Stabilisierung in einem Bereich der deutschen Wirtschaft weckte, der in den vergangenen Jahren eine wichtige Säule der konjunkturellen Entwicklung bildete./jkr/jha/
(AWP)