Katz war zuletzt Aussenminister und übernahm das Verteidigungsressort gerade erst nach der Entlassung seines Vorgängers Joav Galant, der Regierungschef Benjamin Netanjahu auch immer wieder widersprochen hatte. An Katz' Stelle im Aussenministerium rückte Gideon Saar. Auch er erklärte die Bedrohung durch den Iran zur Top-Priorität. «Das wichtigste Thema für unsere Region und die Sicherheit Israel ist es, Iran daran zu hindern, Atomwaffen zu erlangen», sagte der Chefdiplomat laut dem Fernsehsender i24 News bei einer Pressekonferenz.
Experten: Israel könnte Ausbau des iranischen Atomprogramms nur verzögern
Israel wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben. Der Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht, verneint das. Das Atomprogramm diene ausschliesslich friedlichen Zwecken. Die iranischen Atomanlagen sind teilweise in derart tiefen Stollen, dass nach Einschätzung von Experten nur das US-Militär sie zerstören könnte. Israel sei dazu nicht fähig und könnte demnach einen Ausbau des Atomprogramms mit Angriffen bestenfalls verzögern.
US-Präsident Joe Biden ist gegen einen Angriff auf iranische Atomanlagen. Wie sich der künftige Präsident Donald Trump in dieser Frage positionieren wird, war zunächst unklar. Vor der US-Wahl hatte er Israel Anfang Oktober noch geraten, Irans Atomanlagen anzugreifen. Nach seinem Wahlsieg erklärte Trump, er werde keine Kriege beginnen, sondern sie beenden.
Arabische Staaten fordern Waffenembargo gegen Israel
Rund 50 Vertreter arabischer und weiterer islamischer Staaten forderten bei einem Gipfeltreffen in Saudi-Arabien ein Ende der Gewalt im Gazastreifen und im Libanon. Sie riefen die internationale Gemeinschaft auf, sich dafür einzusetzen, Israels Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen zu suspendieren. Ausserdem wurde in der Abschlusserklärung des Gipfels in der saudischen Hauptstadt Riad ein internationales Waffenembargo gegen Israel gefordert. Die Teilnehmer erneuerten auch ihre Forderung nach einem palästinensischen Staat. Der einzige Weg zu einem nachhaltigen Frieden in der Region sei die Zweistaatenlösung, sagte der saudische Aussenminister Faisal bin Farhan.
US-Militär greift Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien an
Das US-Militär griff Stellungen iranischer Verbündeter in Syrien an. Dies sei eine Reaktion auf Attacken auf US-Truppen in Syrien in den vergangenen 24 Stunden gewesen, teilte das US-Regionalkommando für den Nahen Osten (Centcom) mit. Es seien neun Ziele an zwei Orten getroffen worden. Die Botschaft sei, dass man Angriffe auf US-Truppen und Verbündete nicht dulden werde, betonte Kommandeur General Michael Erik Kurilla. Das US-Militär machte zunächst keine weiteren Angaben zu den Zielen, den eingesetzten Waffen und möglichen Opfern der Angriffe.
Israels Militär spricht von Anschlag mit Auto im Westjordanland
Ein Auto mit palästinensischem Kennzeichen durchbrach nach Angaben der israelischen Armee einen Kontrollposten bei der Stadt Al-Khader und verletzte zwei Menschen. Sie würden von Sanitätern vor Ort behandelt. Der Fahrer des Wagens habe kurz vor dem Kontrollposten stark beschleunigt und sei nach der Attacke mit seinem Auto geflohen. Israelische Sicherheitskräfte begannen demnach eine grossangelegte Suchaktion in der Stadt in der Nähe von Bethlehem.
Erneut Unruhen in Amsterdam
Wenige Tage nach den heftigen Gewaltattacken gegen israelische Fussballfans gab es in Amsterdam erneut Krawalle. Im Westen der niederländischen Stadt randalierten nach Angaben der Polizei Dutzende vorwiegend junge Männer, sie zündeten Feuerwerkskörper und warfen diese auf Autos. Eine Strassenbahn ging in Flammen auf, berichtete die Polizei auf X.
Das mobile Einsatzkommando der Polizei räumte den Platz. Eine unbekannte Zahl von Menschen wurden festgenommen. Bereits in der Nacht zu Freitag hatte es in der niederländischen Hauptstadt erschreckende Gewaltszenen gegeben. Junge Männer auf Mopeds hatten israelische Fussballfans angegriffen und durch die Strassen gejagt.
ro/DP/zb
(AWP)