Der Westen und Israel hatten der Islamischen Republik in der Vergangenheit immer wieder vorgeworfen, nach Atomwaffen zu streben. Der Wiener Atompakt sollte das Nuklearprogramm folglich einschränken und im Gegenzug Sanktionen lockern, wurde vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump im Jahr 2018 jedoch einseitig aufgekündigt. Seitdem hält sich auch die Islamische Republik nicht mehr strikt an die Auflagen. Gespräche zur Wiederbelebung eines Atomdeals liegen seit Jahren auf Eis.
Nach dem Ausstieg aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 habe der Iran die Zahl seiner Zentrifugen deutlich erhöht und den Urananreicherungsgrad von 3,5 auf 60 Prozent gesteigert, schrieb Sarif. «Es ist schwer vorstellbar, dass all dies geschehen wäre, wenn der Westen seinen kooperativen Ansatz nicht aufgegeben hätte», erklärte der Topdiplomat.
Erst vor wenigen Tagen hatte Teheran Pläne offengelegt, mehrere Tausend zusätzliche Zentrifugen zur Uran-Anreicherung in den Atomanlagen einzubauen und Tausende bereits installierte Zentrifugen in Betrieb zu nehmen. Damit reagierte Irans Regierung auf eine Resolution der Internationalen Atomenergieorganisation, die dem Land mangelnde Kooperation und Transparenz vorwarf. Teheran beteuert, das Atomprogramm nur zivil zu nutzen./arb/DP/ngu
(AWP)