Raisi lobte bei dem Besuch Pakistans Bevölkerung für ihre Haltung im Gaza-Konflikt. «Sie haben den Islam und die islamischen Werte immer verteidigt», sagte der Präsident bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem pakistanischen Ministerpräsidenten Shehbaz Sharif. Sharif dankte seinerseits dem Iran für dessen «entschlossene Haltung zu Gaza». Es sei an der Zeit, «die Beziehungen zwischen Pakistan und dem Iran zu stärken und unsere gemeinsame Grenze zu einer Drehscheibe für Handel und Wohlstand auszubauen», sagte Sharif.
Die Beziehungen beider Länder hatten sich jüngst dramatisch abgekühlt, nachdem Irans Revolutionsgarden Stellungen militanter Extremisten auf pakistanischen Boden mit Raketen beschossen hatten. Die Armee des Nachbarlandes reagierte mit Luftschlägen. Teheran war daraufhin um Deeskalation bemüht. Auch Raisi, der von einer hochrangigen Delegation begleitet wird, dürfte eine Versöhnung mit dem Nachbarn anstreben.
Zu den wichtigsten Wirtschaftsthemen der Nachbarländer gehört ein Projekt für eine Gaspipeline. Die Pläne für das Energieprojekt reichen bis in die 1990er Jahre zurück. Mit der geplanten mehr als 2500 Kilometer langen Pipeline will Teheran Gas nach Pakistan exportieren. Die Infrastruktur im Iran wurde bereits fertiggestellt, auf pakistanischer Seite wegen internationaler Sanktionen gegen Teheran in der Vergangenheit jedoch auf Eis gelegt.
Wegen Sanktionen ist der Iran vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten. Hintergrund ist das umstrittene iranische Atomprogramm. Vor allem die USA und Israel werfen Teheran vor, nach Atomwaffen zu streben. Der Iran bestreitet dies und betont, Kernenergie nur für zivile Zwecke zu nutzen. Unter der Regierung des erzkonservativen Präsidenten Raisi hat Teheran in den vergangenen Jahren seine Beziehungen zu Nachbarländern in der Region, aber auch zu China und Russland ausgebaut./arb/DP/jha
(AWP)