Uniper war 2022 in Schieflage geraten, nachdem Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümer. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Mit diesem Anteil behielte der Bund eine Sperrminorität, die ihm auch in Zukunft ein Mitspracherecht bei wichtigen Unternehmensentscheidungen einräumt.
Bund: Zeitpunkt der Verkäufe noch nicht entschieden
Der Bund prüfe gegenwärtig die Handlungsoptionen zur Einhaltung dieser Exit-Verpflichtung, so das Ministerium. «Bislang ist noch keine finale Entscheidung über Zeitpunkt und Form einer möglichen Transaktion getroffen worden.»
Uniper begrüsste die Ankündigung des Ministeriums. «Wir sind bereit für diesen Schritt und werden in enger Abstimmung mit dem Bund alle notwendigen Vorbereitungen vorantreiben», erklärte ein Sprecher.
Uniper zählt zu den grössten Energieunternehmen des Landes. Die Firma ist Deutschlands grösster Gashändler: Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und grosse Industrieunternehmen. In Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern betreibt das Unternehmen ausserdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant. Uniper ist daneben Deutschlands grösster Erdgas-Speicherbetreiber. Investieren will Uniper auch in die Wasserstoffspeicherung. Privatkunden beliefert Uniper ausser bei Fernwärme nicht./tob/DP/jha
(AWP)