Die Schweiz sei ein Pharmaland. So steuere die Pharmabranche einen wesentlichen Teil zum Wirtschaftswachstum und zum Gesundheitswesen bei, heisst es in der Mitteilung vom Donnerstag. Im aktuellen, von Interpharma in Auftrag gegebenen Gesundheitsmonitor, beurteilten denn auch drei Viertel der Befragten die Qualität des Schweizer Gesundheitswesens als sehr gut oder gut.

«Daher erstaunt es, dass die Rahmenbedingungen für die Pharmaindustrie am Standort Schweiz langfristig gesehen nicht besser gesichert sind», so der Verband weiter. Denn auch als Arbeitgeberin leiste die Branche einen erheblichen Beitrag zur Beschäftigung. Zudem werde jeder zehnte Wertschöpfungsfranken dank der Forschung- und Entwicklungsaktivitäten sowie in der Produktion der Pharmafirmen erwirtschaftet.

Auch gesellschaftlich zeige die kontinuierliche Entwicklung neuer Medikamente einen klaren Nutzen. Dabei sei der Schweizer Markt global gesehen allerdings klein. «Die Regulierung muss darum so gestaltet sein, dass Patientinnen und Patienten trotzdem rasch von Innovationen profitieren können.» Entsprechend sei das veraltete Preisbildungssystem zu modernisieren.

Geregelte Verhältnisse mit Absatzmärkten schaffen

Für den Geschäftsführer von Interpharma, René Buholzer, ist es entscheidend, «dass wir stabile und geregelte Verhältnisse mit den wichtigsten Absatzmärkten haben». Immerhin sei die Pharmaindustrie mit einem Anteil von knapp 40 Prozent an den Gesamtexporten die wichtigste Exportbranche der Schweiz.

Nahezu die Hälfte der Pharmaexporte gingen in die EU. Damit werde klar, «dass ein möglichst ungehinderter Zugang zum EU-Binnenmarkt auch weiterhin von grosser Bedeutung ist», so der Geschäftsführer weiter.

Die Schweiz sei jedoch bei weitem nicht der einzige Standort, der für Pharmafirmen attraktiv ist: «Allein innerhalb Europas gibt es verschiedene Länder, wie etwa Dänemark, Deutschland oder das Vereinigte Königreich, die gezielt um die Pharma-Branche werben», wird Jörg-Michael Rupp, Präsident Interpharma, in der Mitteilung zitiert. Weltweit gesehen werde die Konkurrenz noch grösser. «Das liegt nicht zuletzt daran, dass diverse Länder eigene Strategien für Pharma und Life Sciences erarbeitet haben und umsetzen. In der Schweiz fehlt eine solche bis heute.»

hr/rw

(AWP)