Die Polizei und Feuerwehr im Kanton Tessin mussten aufgrund des Wetters in der Nacht auf Samstag nicht ausrücken, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Tessin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Zuvor waren erneut heftige Niederschläge vorhergesagt worden.

Der regionale Kommandostab für das Maggiatal hob die Evakuierungen aus den dortigen Gefahrenzonen per 06.00 Uhr auf. Wie er mitteilte, sind keine weiteren Ereignisse aufgetreten, welche die Massnahme noch rechtfertigen würden.

In Magadino TI waren bei Gewittern am Freitag 37,1 Millimeter Regen in zehn Minuten gefallen. Das war schweizweit der dritthöchste Wert seit Messbeginn, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) in der Nacht auf Samstag über die Plattform X mitteilte. Der Wind fegte mit 106 Kilometern pro Stunde über die Gemeinde in der Nähe von Locarno.

Auf dem Monte Generoso wurden Windgeschwindigkeiten von 116 Kilometern pro Stunde gemessen, wie die Grafik von Meteoschweiz zeigte. Ab 118 Kilometern pro Stunde spricht man von einem Orkan.

Schäden am Freitag

An mehreren Orten stürzten tagsüber wegen heftiger Windböen Bäume auf Strassen, wie ein Sprecher der Tessiner Kantonspolizei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Gravierende Vorfälle habe es keine gegeben, niemand sei verletzt worden.

Unter anderem blockierte ein Baum den Pannenstreifen auf der Autobahn A2 zwischen Coldrerio und Mendrisio, wie der Touring Club der Schweiz (TCS) auf X schrieb. In Riva San Vitale wurden Bootsanlagestellen zerstört. In der Nähe von Lugano entstanden Schäden an Booten. In Camorino bei Bellinzona beschädigten Sturm und Hagel Erntefelder und Gewächshäuser.

Mässige Hochwassergefahr an Flüssen

Zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagabend seien im Mittel- und Südtessin gebietsweise 40 bis 80 Millimeter und im Mendrisiotto lokal bis 94 Millimeter Niederschlag gefallen, teilte der Bund mit. Im Misox, Bergell und Oberengadin GR registrierte der Bund 25 bis 50 Millimeter Regen.

In anderen Gebieten habe es deutlich weniger stark geregnet als vorhergesagt. Fürs Wochenende würden keine unwetterartigen Niederschläge erwartet.

Weiterhin galt an zahlreichen Flüssen eine mässige Hochwassergefahr. Diese Gefahr bestand für den Luganersee und Brienzersee und Genfersee. Am Bodensee galt laut Meteoschweiz noch immer eine erhebliche Hochwassergefahr.

(AWP)