Um sich zu verteidigen, habe das Unternehmen Berater inklusive der Bank Morgan Stanley engagiert, berichtete der US-Nachrichtensender CNBC in der Nacht zum Samstag. Weder Intel noch Morgan Stanley hätten sich zu der Angelegenheit äussern wollen.

Intel hat im laufenden Jahr fast 60 Prozent seines Börsenwerts verloren. Der einstige unangefochtene Star der Branche ist inzwischen nicht nur hinter Anleger-Liebling Nvidia zurückgefallen. Dieser wird an der Börse derzeit mit mehr als drei Billionen US-Dollar bewertet und kostet damit 35 mal soviel wie der einstige Champion.

Auch andere vormals deutlich kleinere Branchenvertreter wie AMD, Broadcom, Qualcomm und Texas Instruments haben Intel inzwischen zumindest an der Börse überflügelt.

Das Unternehmen hatte am Monatsanfang einen massiven Stellenabbau angekündigt. Konzernchef Pat Gelsinger will die Wende mit neuen Produktionsprozessen für effizientere Chips schaffen, hat aber noch viel Arbeit vor sich. Die Geschäftszahlen des vergangenen Quartals hatte der Manager«enttäuschend» genannt.

Auch die Lage im zweiten Halbjahr werde schwieriger sein als bisher erwartet. Gelsinger hatte Anleger zuvor oft auf die zweite Jahreshälfte vertröstet, in der Besserung zu erwarten sei.

Zuletzt hatte das Unternehmen am Donnerstag den Abgang von Lip-Bu Tan aus dem Verwaltungsrat von Intel verkündet. Dieser war erst vor zwei Jahren in das Gremium eingezogen. Tan beteuerte, dass sein Rückzug eine Folge veränderter Priorisierungen seiner zahlreichen Verpflichtungen sei und er Intel weiter unterstütze.

Anleger scheinen den Versuch einer Einflussnahme durch einen aktivistischen Investor gutzuheissen. Der Intel-Kurs legte im nachbörslichen Handel in einer ersten Reaktion um ein Prozent zu.

(AWP)