Seit mittlerweile fast zwei Jahren liegt die Kennzahl unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Das zeigt, wie schwer die Industrie unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet. Ursächlich sind vor allem die zeitweise drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Diese sind mittlerweile zwar gesunken, liegen allerdings immer noch klar höher als vor dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Die Industrie des Euroraums schrumpfe weiter, kommentierte S&P das Umfrageresultat. Die Entwicklung im Währungsraum klaffe auseinander: In südlichen Ländern wie Spanien oder Griechenland wachse das verarbeitende Gewerbe, neuerdings auch in den Niederlanden. Dagegen sei die Lage in Deutschland und Österreich am schlechtesten.

Cyrus de le Rubia, Chefökonom von der Hamburg Commercial Bank, erklärte: «Wer wird die Wirtschaft der Eurozone retten? Dies ist eine schwierige Frage, aber eines ist klar: Es ist sicher nicht das verarbeitende Gewerbe.» Stattdessen ziehe sich die Industrie-Rezession in den April hinein.

Die Daten im Überblick:

Region/Index   April   Prognose   vorläufig  Vormonat

EURORAUM
Industrie         45,7      45,6         45,6        46,1

DEUTSCHLAND
Industrie         42,5      42,2         42,2        41,9

FRANKREICH
Industrie         45,3      44,9         44,9        46,2

ITALIEN
Industrie         47,3      50,4          ---         50,4

SPANIEN
Industrie         52,2      51,4          ---         51,4

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(AWP)