Insgesamt besuchten von Anfang September 2023 bis Ende August des laufenden Jahres 13,5 Millionen Menschen eines der zehn Ikea-Möbelhäuser oder eine der drei Planungsfilialen (sogenannte Plan-and-Order-Points). Damit blieb die Besucherzahl in etwa konstant, wie Ikea Schweiz am Mittwoch bekanntgab.

Der Umsatz ging mit 1,24 Milliarden Franken allerdings um 3,4 Prozent zurück. Grund dafür ist, dass das Unternehmen vergangenes Jahr die Preise von mehr als 2000 Artikeln gesenkt hat. «Wir haben 64 Millionen Franken investiert, um unsere Produkte und auch das Essen günstiger zu machen», sagte Janie Bisset, Chefin von Ikea Schweiz, an einer Medienkonferenz.

Und es seien auch dieses Jahr weitere Preissenkungen geplant, so Bisset. «Dabei handelt es sich um eine globale Initiative von Ikea.» Denn Corona habe einen grossen Einfluss auf die Materialpreise gehabt. «Nun wollen wir zurück gehen zum Vorpandemieniveau.»

Die Hälfte bucht Zusatzservices

Laut der Chefin buchte rund die Hälfte der Kunden beim Ikea-Einkauf einen zusätzlichen Service dazu. Sie liessen sich die Möbel also beispielsweise nach Hause liefern, in der Wohnung aufbauen, planten in einem der sogenannten Plan-and-order-Points oder mit der Online-Beratung von Ikea ihre neue Einrichtung.

Besonders gefragt waren dabei Planungsservices «für komplexe Einrichtungsservices», wie es in der Mitteilung heisst. Nicht zuletzt mit solchen Services will sich Ikea von zunehmenden Onlinekonkurrenz abheben. «Manche Konkurrenten, vor allem Onlinehändler, sind sehr disruptiv», sagte sie und spielte damit auf chinesische Billig-Händler wie Temu an. Obowohl diese sehr aggressiv den Markt bespielten, sehe Ikea derzeit allerdings noch keinen Rückgang, etwa bei Dekorationsartikeln, so Bisset.

Zudem betonte sie, dass man sich auch in Bezug auf Qualität und Nachhaltigkeit von der Konkurrenz abheben wolle. «Unsere Designs sind wirklich von uns entworfen und wir können hinter ihrer Funktionalität und Ästhetik stehen», sagte die gelernte Interior Designerin. «Das können manche Konkurrenten von sich nicht behaupten», so Bisset.

Der Anteil der Onlinebestellungen stieg erneut an. 27,5 Prozent aller Ikea-Einkäufe wurden laut Bisset im Internet getätigt. Im Vorjahr waren es noch 25,7 Prozent gewesen. Es sei Ikea wichtig, sich sowohl online als auch im Laden optimal zu präsentieren und zu ergänzen. Viele Kunden würden sich zwar online informieren, wollten das Möbelstück dann aber «in echt» anschauen.

4,6 Millionen Hotdogs verkauft

Doch Ikea ist nicht nur für Möbel bekannt, sondern auch für das günstige Essen. Während die Verkäufe im Möbelbereich sanken, nahmen die Einnahmen im Verpflegungsbereich um 2 Prozent zu. Ikea machte 72 Millionen Umsatz mit Essen. Letztes Jahr verkaufte das Unternehmen laut Bisset 4,6 Millionen Hotdogs.

Eine vierköpfige Familie wie ihre eigene könne bei Ikea am Freitag, wenn Ikea das Essen zum halben Preis verkauft, für unter 30 Franken essen. «Das ist in Zeiten geringerer Kaufkraft sehr wichtig», sagte die Firmenchefin. «Man könnte sagen, wir sind eines der grössten Restaurants der Schweiz», so Bisset.

Doch wie passt das zum nachhaltigen Image, das sich Ikea gibt? Das Angebot habe sich stark verändert, betont Bisset. Inzwischen gebe es von beliebten Produkten wie dem Hotdog oder den Fleischbällchen auch vegetarische Versionen. «Und wir stellen sicher, dass die Preise für die pflanzlichen Produkte günstiger sind als diejenigen für Fleisch», so Bisset. Damit wolle man die Leute ermutigen, die pflanzlichen Varianten mindestens zu probieren.

tv/rw

(AWP)