«Gemeinsam hat die EU eine starke Marktmacht, die eingesetzt werden kann, um handelsbeschränkenden Massnahmen entgegenzuwirken und einen fairen internationalen Wettbewerb zu ermöglichen», sagt Schularick. «Aber nur ein starker EU-Binnenmarkt schafft Augenhöhe mit den USA und China.» Die EU müsse geschlossen auftreten, gezielte Gegenmassnahmen ergreifen, und auch höhere Investitionen in Verteidigung in Europa sollten Teil der strategischen Antwort auf die unberechenbare Handelspolitik von Trump sein.

Position dazwischen

Die Ökonomen raten den Europäern, sich zwischen den USA und China zu positionieren. Statt Scheinlösungen bei Ausgleichszöllen für chinesische E-Autos sollte die EU auf fairen Wettbewerb und besseren Schutz europäischer Unternehmen drängen. Auch kritische Infrastrukturen müssten geschützt und die Versorgung mit kritischen Rohstoffen sichergestellt werden.

«Die neue Bundesregierung wird vom ersten Tag an in aussenwirtschaftlich stürmischen Gewässern navigieren müssen», sagte Schularick. Durch eine Stärkung des EU-Binnenmarktes, eine starke europäische Innovationspolitik, eine integrierte Klimapolitik und eine geschlossene, rasche Reaktion auf Trumps Zolldrohungen könne es gelingen, ein wirksames Gegengewicht zu China und den USA aufzubauen./akl/DP/zb

(AWP)