«Es wäre eine sehr schlechte Idee, zum Hexenkessel des Mittleren Ostens noch Atomwaffen hinzuzufügen», warnte er. «Wir müssen mit dem Iran daran arbeiten, dies zu verhindern», sagte Grossi und forderte mehr Transparenz über das iranische Nuklearprogramm. Bislang hat unter anderem Saudi-Arabien signalisiert, dass es entsprechend auf eine iranische Atombombe reagieren würde.

In der offiziellen Nuklear-Strategie des Iran sind keine Atomwaffen vorgesehen. Zuletzt hatten jedoch mehrere iranische Vertreter mit Aussagen zur möglichen Änderung dieser Doktrin und zu Irans Fähigkeiten zum Bau solcher Waffen aufhorchen lassen. Grossi hat wiederholt darauf hingewiesen, dass das Land Uran mit einem beinahe waffentauglichen Reinheitsgrad herstellt.

Deutschland, Frankreich und Grossbritannien haben für die dieswöchige Sitzung des IAEA-Gouverneursrates eine mögliche Resolution gegen den Iran erarbeitet, um auf Teherans anhaltende mangelnde Kooperation mit den Atominspektoren der IAEA zu reagieren. Unter anderem verweigert die Islamische Republik einigen erfahrenen Inspektoren den Zutritt und liefert keine glaubhaften Erklärungen zu ehemals geheimen Anlagen, in denen Spuren von Nuklearmaterial gefunden worden sind.

Teheran hatte sich 2015 in einem Abkommen verpflichtet, sein Atomprogramm drastisch einzuschränken. Dafür wurden Sanktionen aufgehoben. Nachdem die Vereinigten Staaten unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump schon bald aus dem Pakt ausgestiegen waren, steigerte der Iran seine Anreicherung von Uran und schränkte IAEA-Inspektionen ein./al/DP/men

(AWP)