2019 hatte Hotelplan Suisse noch einen Umsatz von 572,9 Millionen Franken eingefahren. Im ersten Pandemiejahr 2020 sackte dieser dann auf 211,9 Millionen Franken ab. Noch schlimmer fiel 2021 aus, als der Umsatz auf 186,4 Millionen Franken zusammenschmolz.
Im letzten Coronajahr erholte sich das Geschäft mit dem zunehmenden Wegfall der Reisebeschränkungen wieder, womit der Umsatz wieder stieg. Vergleichszahlen sind für 2022 nicht erhältlich, weil das Geschäft mittlerweile restrukturiert wurde.
«Ich kann heute wunderbare Zahlen verkünden. Wir hatten ein sehr gutes 2022/23», sagte Hotelplan-Suisse-Chefin Nicole Pfammatter am Dienstag vor den Medien. Insbesondere bei den Badeferien sei der Nachholbedarf von Februar bis Oktober gross gewesen. Am beliebtesten waren dabei Spanien und Griechenland, die bei den Passagieren das Niveau von 2019 erreichten. «Das Mittelmeer ist unser Swimmingpool.»
Starkes Wachstum im Badeferiengeschäft
Ägypten auf Platz 3 und die Türkei auf Platz 4 hätten stark zugenommen, weil es wieder viel mehr Flüge gegeben habe und beide Länder während der Coronapandemie einen unglaublich guten Job gemacht hätten, sagte Pfammatter. Zypern hinke etwas hinterher, was mit gewissen Flugkapazitäten zu tun habe, die sich verschoben hätten.
Das Volumengeschäft mit den Marken Hotelplan und Migros Ferien habe beim Umsatz ein unglaubliches Wachstum an den Tag gelegt und sei besser als 2019, sagte Pfammatter. Dagegen habe das Geschäft der Spezialistenreisemarken Travelhouse und Tourisme pour tous noch nicht den Umsatz von vor der Pandemie erreicht. Zudem seien die Kreuzfahrten wieder auf dem Level von 2019.
Bei den Individualreisen seien die USA und Kanada die beiden wichtigsten Destinationen. Thailand komme zurück und belege bei den Buchungen mittlerweile den dritten Platz, sagte Pfammatter. Finnland werde immer beliebter.
Zuversicht für Wintersaison
Die Lust auf Badeferien dürfte laut Hotelplan auch in der Wintersaison anhalten. «Wir sind sehr gut gestartet», sagte Pfammatter. Am häufigsten würden derzeit Destinationen wie Ägypten, Spanien, Thailand, Malediven und die Dominikanische Republik gebucht, heisst es.
Allerdings gebe es derzeit eine Durststrecke bei Ägypten wegen des Gaza-Kriegs. «Wir sehen aber keine besorgniserregende Entwicklung», sagte Tour-Operating-Verantwortliche für Migros Ferien & Hotelplan, Victoria Studer. Insgesamt lägen die Buchungen im Badeferiengeschäft auf dem «erwarteten Niveau».
Bei den Individualreisen während der Wintersaison in die Top 5 zurückgekehrt ist auch Australien. «Das Land hat als Reisedestination in den letzten Jahren gelitten und die Buchungen für Ferien in Down Under sind nach der Pandemie zu Beginn nur zögerlich eingetroffen», erklärte Pfammatter. Denn beide Länder hätten erst relativ spät die Corona-Einreisebeschränkungen aufgehoben. Die nun wieder steigenden Buchungszahlen seien deshalb sehr erfreulich.
Fokus auf Nachhaltigkeit
Weiter geschärft hat Hotelplan gemäss Mitteilung den Fokus auf Nachhaltigkeit. So würden bei den Marken «Travelhouse» und «Tourisme pour tous» der C02-Fussabdruck bei den einzelnen Reisevorschlägen neu auf den Websites ausgewiesen. Zudem arbeite man mit einem klaren Kriterienkatalog, der definiere, welche der ausgeschriebenen Reisen in der Produktesparte «Nachhaltiges Reisen» aufgeführt würden, heisst es. Auch das Angebot für den Verkauf von Sustainable Aviation Fuel (SAF) soll ausgebaut werden.
Immer beliebter würden die seit rund eineinhalb Jahren angebotenen Pauschalreisen mit dem Zug, wobei rund 15 Prozent auf Nachtzüge entfallen. «Das Buchungsvolumen wächst stetig», so Nicole Pfammatter. Die beliebtesten Ziele seien derzeit Paris, Wien und Amsterdam.
Die genauen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 sollen Ende Januar 2024 publiziert werden.
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(AWP)