Im laufenden Jahr ist der Kurs damit um gut zehn Prozent gestiegen, seit einem Jahr ist er um knapp ein Fünftel geklettert. Aktionäre mit einem Anlagehorizont von fünf Jahren müssen aber immer noch warten, bis das Papier wieder den Einstandspreis eingeholt hat.
Henkel peilt für 2024 eine um Sonderposten bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 13,5 bis 14,5 Prozent sowie ein Plus von 20 bis 30 Prozent beim bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS) an. Analysten rechneten bei der operativen Ergebnismarge bereits mit einem Wert am oberen Ende, während sie beim Gewinn je Aktie eher einen Zuwachs in der unteren Hälfte vermuteten.
Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft - sprich ohne Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen sowie Wechselkursschwankungen - soll dagegen bei 2,5 bis 4,5 Prozent liegen. Im dritten Quartal kletterte der Konzernerlös um ein Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Organisch lag der Zuwachs bei 3,3 Prozent und fiel damit etwas besser aus als von Analysten erwartet. Henkel führte dies auf höhere Preise und eine gute Entwicklung bei den Volumen zurück.
Letztere ist allerdings auf die Sparte rund um Klebstoffe und Beschichtungen zurückzuführen. Während Kunden mehr Produkte der Marken Pattex, Pritt und Metylan kauften, blieben die Preise stabil. In den letzten drei Monaten des Jahres dürfte sich an der Entwicklung nichts ändern.
Dagegen waren die verkauften Mengen im Konsumentenbereich rückläufig. Henkel begründete die Entwicklung mit «fortgesetzten Massnahmen zur Portfolio-Optimierung». Ohne diese seien die Volumen stabil geblieben. Jefferies-Analyst David Hayes bezeichnete dies als enttäuschend.
Dass der Umsatz organisch in der Sparte mit Marken wie Persil, Schwarzkopf und Pril dennoch stieg, lag vor allem an Preiserhöhungen. Auch im Schlussquartal will Henkel weiter schauen, wie viel Kunden bereit sind zu zahlen. Konzernchef Knobel hält die bisherigen Preisrunden noch nicht für übertrieben und sieht auch kein Risiko, dass zu hohe Preise die Nachfrage gefährden.
Beide Sparten sind in etwa gleich gross, allerdings verdient Henkel mit seinen Klebstoffen und Beschichtungen mehr Geld. Mit seinen zehn grössten Marken im Konsumentenbereich macht Henkel Knobel zufolge «deutlich mehr als 50 Prozent» des Spartenerlöses.
Der Manager krempelt den Henkel-Konzern unterdessen weiter um. In diesem Zuge strich der Manager rund 2.000 Stellen. Künftig sollen weitere Stellen wegfallen, wie Knobel Ende August der «Süddeutschen Zeitung» sagte. Dabei dürften Arbeitsplätze in den Lagern und Produktionsstätten der Transformation zum Opfer fallen. In Deutschland soll kein Werk geschlossen werden./ngu/mne/jha/
(AWP)