Milde Temperaturen, zunehmender Eigenverbrauch und freiwillige Energieeinsparungen der Kunden hätten die Verkäufe von Strom, Gas und Wärme gebremst, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Mit der «Dynamik» des Energiesektors und der Erhöhung der Stromtarife zum Jahreswechsel 2023 stieg der Umsatz jedoch um 19 Prozent auf 1,10 Milliarden Franken.
Das Betriebsergebnis EBIT ging aber zurück auf 18 Millionen von 20 Millionen 2022. Die operative Leistung sei das zweite Jahr in Folge gesunken und damit unzureichend, heisst es dazu.
Alpiq-Beteiligung treibt Ergebnis
Unter dem Strich explodierte allerdings das Jahresergebnis wegen einer Beteiligung auf 138 Millionen von zuvor 39 Millionen. Die gute Finanzleistung von Alpiq, an der die Groupe E indirekt einen Anteil von 7,7 Prozent hält, habe sich mit 106 Millionen positiv ausgewirkt nach lediglich 15 Millionen im Vorjahr.
Das Unternehmen will den Angaben zufolge in den kommenden zehn Jahren 2 Milliarden Franken investieren, um die Energiewende voranzutreiben. Deshalb und wegen der unzureichenden operativen Leistung werde gleichzeitig ein Programm zur Effizienzsteigerung lanciert. Die Rentabilität soll demnach bis 2026 um 35 Millionen pro Jahr steigen.
Trotz der Rückkehr zu einer gewissen Stabilität blieben die Aussichten in der Energiebranche unsicher, heisst es weiter. Faktoren wie die internationale geopolitische Lage, das häufigere Auftreten von Naturphänomenen wie Hochwasser oder Trockenheit und die in den kommenden Wintern drohende Strommangellage könnten sich deutlich auf die Ergebnisse der Gruppe auswirken.
Senkung der Stromtarife wahrscheinlich
Ein ausgewogener Energiemix auf Grundlage erneuerbarer Energiequellen werde es letztlich langfristig ermöglichen, die Energieabhängigkeit der Schweiz von ihren Nachbarländern zu verringern, Preisschwankungen zu minimieren, dem steigenden Strombedarf gerecht zu werden und so eine Dekarbonisierung zu erreichen. Die Groupe E will insbesondere in Fernwärmenetze, Windkraft und in den Bau eines unterirdischen Wasserkraftwerks investieren.
Derweil rechnet der Versorger mit einem Rückgang der Haushaltstarife im kommenden Jahr. Nach zwei aufeinanderfolgenden Tariferhöhungen werde der Stromtarif per 1. Januar 2025 wegen der fallenden Marktpreise voraussichtlich sinken, heisst es.
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(AWP)