«In Anbetracht der Tatsache, dass die Eurozone weiterhin ein grosser Netto-Energieimporteur ist, wird das wahrscheinlich eine stagflationäre Auswirkung haben, wenn es zu einem Problem wird», sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) der «Financial Times». Unter 'Stagflation' verstehen Ökonomen eine Konjunkturlage, in der eine Volkswirtschaft nicht mehr wächst und zugleich die Inflation hoch ist.
Der Konflikt hat bereits zu einem Anstieg der Rohölpreise geführt, da Anleger eine Ausweitung auf weitere Länder wie den Iran nicht ausschliessen. könnten. «Wir müssen vorbereitet sein», sagte Stournaras. «Wenn es einen Exodus von Menschen gibt, wissen wir per Definition, dass Europa und der europäische Süden die erste Station sein wird, so dass dies ein ernstes wirtschaftliches und soziales Problem sein wird.»
Die Wirtschaft der Eurozone befinde sich bereits an einem kritischen Punkt. Weitere Zinsanhebungen der EZB seien daher riskant. Würden die Zinsen erneut erhöht «laufen wir Gefahr, dass etwas kaputt geht», warnte er. Es gebe grosse Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung. Die Wirtschaftstätigkeit in der Eurozone stagniere fast und die Kreditvergabe der Banken sei zurückgegangen. Die EZB hat im Kampf gegen die Teuerung die Zinsen seit Sommer 2022 bereits zehn mal angehoben.
(Reuters)