Estland beobachtete zuletzt immer mehr gezielte Störungen der GPS-Satellitennavigation. Nach Angaben der Behörden des Ostseestaates werden die GPS-Signalstörungen aus der russischen Region Leningrad übertragen - sie haben demnach seit Russlands Invasion in die Ukraine im Februar 2022 stark zugenommen. Aussenminister Margus Tsahkna bezeichnete die Vorfälle als «hybriden Angriff» Russlands. Sie gefährdeten die Menschen und die Sicherheit Estlands, sagte er der «Financial Times».

Auch Finnair-Piloten haben der Mitteilung zufolge seit 2022 vermehrt GPS-Störungen gemeldet - besonders in der Nähe von Kaliningrad, dem Schwarzen Meer, dem Kaspischen Meer und dem östlichen Mittelmeer. Sie hätten normalerweise keinen Einfluss auf die Flugroute oder die Flugsicherheit, da die Piloten sich der Probleme bewusst seien und Flugzeuge über alternative Navigationssysteme verfügten. Für den Anflug auf Tartu sei gegenwärtig allerdings ein GPS-Signal erforderlich. Daher müssten die Flüge wegen der Störungen vorsorglich ausgesetzt werden, hiess es weiter.

Finnair ist nach eigenen Angaben die einzige Fluggesellschaft, die internationale Flüge nach Tartu anbietet. Die Verbindung wurde Ende März erstmals seit der Coronavirus-Pandemie wieder aufgenommen. Tartu ist Europäische Kulturhauptstadt 2024./awe/DP/jha

(AWP)