Generell müssten zudem Löhne mindestens 4500 Franken betragen, teilte der SGB mit. Damit die Lohnentwicklung ausgeglichener sei und sich die Lohnschere schliesse, brauche es generelle Lohnerhöhungen und eine Abkehr von den ungerechten Bonus-Lohnsystemen.

Gemäss dem SGB verfügten viele Menschen nach einer Lehre nicht mehr unbedingt über ein gutes und sicheres Einkommen. Ob Bäckerin, Pflegerin, Kita-Betreuer, Feinmechanikerin, Maurer oder ICT-Fachfrau: Jede und jeder dritte Beschäftigte mit Lehre arbeitet einer Erhebung der Gewerkschaften zufolge für einen Lohn unter 5000 Franken, auf Vollzeit gerechnet.

Besonders tief sind die Löhne demnach in Berufen mit vielen Frauen. Fast jede zweite arbeitet dort für einen Tieflohn. Für viele Gelernte steigen zudem die Löhne auch mit jahrelanger Erfahrung kaum. Kurz vor der Pensionierung verfüge ein Viertel aller Gelernten über weniger als 5000 Franken, schrieb der SGB. Nach Krankenkassen, Mieten und Deckung des Grundbedarfs bleibe da nur wenig übrig.

Bessere Bedingungen für Kulturschaffende

In einer weiteren Resolution forderte der SGB am Freitag das Parlament dazu auf, auf geplante Kürzungen bei der staatlichen Kulturförderung zu verzichten. Die Gewerkschaften wollen, dass die Löhne von Kulturschaffenden mit der nationalen Kulturpolitik gefördert und deren soziale Absicherung verbessert wird.

Die Einhaltung von GAV-Löhnen, Gagen- und Honorarempfehlungen müsse deshalb auch im Rahmen der staatlichen Kulturförderung garantiert sein, schrieb der SGB. Die wenigsten Künstler in der Schweiz erreichten den Medianlohn. Die Hälfte aller professionellen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler erwirtschafte mit ihren Tätigkeiten ein Jahreseinkommen von 25'000 Franken.

(AWP)