Die Geberit-Aktien notieren gegen 10.15 Uhr um 9,5 Prozent im Plus auf 462,50 Franken, nachdem sie allerdings noch vor Wochenfrist ein Jahrestief bei 409 Franken erreicht hatten. Der Gesamtmarkt zeigt sich derweil freundlich (SMI +0,8 Prozent).
Geberit sei im dritten Quartal in einem anspruchsvollen Umfeld eine leichte sequenzielle Trendverbesserung beim Umsatz und eine «überzeugende Verbesserung» der Margen gelungen, lobt etwa ZKB-Analyst Martin Hüsler. Dies sei einem «starken Pricing» zu verdanken. Die Umsatzguidance für das Gesamtjahr impliziere für das Schlussquartal ein leichtes Umsatzwachstum, so der Experte, der die Geberit-Titel mit «Marktgewichten» einstuft.
Dass über den Erwartungen ausgefallene Betriebsergebnis (EBITDA) führt Vontobel-Experte Bernd Pomrehn auf die starke Preissetzungsmacht sowie auf tiefere Preise für Energie und Rohmaterial zurück. Gleichzeitig gebe es auch eine sehr starke Kostenkontrolle. Auch wenn das Unternehmen weiterhin einen Umsatzrückgang erwarte, führe die gute Margenentwicklung im dritten Quartal nun auch zu einer höheren Margenprognose für das Gesamtjahr. Vontobel bleibt ebenfalls bei der Empfehlung «Hold».
Auch für die Analysten von Barclays liegt die Profitabilität im dritten Quartal über den Erwartungen, entsprechend haben sie auch einen Kurserholung der Geberit-Titel erwartet. Zudem bleibe auch die erhöhte Margenprognose des Sanitärtechnikers für das Gesamtjahr eher konservativ, heisst es mit Verweis auf die weiteren Preisrückgänge bei den Rohstoffen. Sie bleiben dennoch beim Rating «Underweight».
Trotz der Margenüberraschung bleiben auch die Experten der Bank Berenberg zurückhaltend. Ihres Erachtens bezieht das Schweizer Unternehmen die laufenden Marktverschiebungen in der Industrie nur langsam in seine Strategie ein. Dabei sollte es angesichts seines dominierenden Marktanteils in vielen Regionen in Europa die Branche anführen, meinen die Analysten. Sie empfehlen, Stärken der Aktie für Gewinnmitnahmen zu nutzen.
Auch die Jefferies-Experten sehen Fragen offen. Weiterhin blieben die Volumen unter denjenigen von Konkurrenten im Sektor, zudem müssten auch die Umsatzprognose hinterfragt werden. Entsprechend bleibt das Rating der US-Bank bei «Underperform»-
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(AWP)