Nach dem zweitägigen Treffen in Stresa am Lago Maggiore waren sich die Finanzminister einig, dass Chinas Handelspolitik die Industrien und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der G7-Länder untergrabe. Zunächst wolle man die potenziellen negativen Auswirkungen von Chinas Überkapazitäten beobachten und dann über «Schritte» entscheiden. Chinesische Billig-Produkte würden in Massen gezielt in die USA und nach Europa exportiert.

Die USA hatten vergangene Woche Sonderzölle von 100 Prozent gegen Elektroauto-Importe und andere Produkte aus China verhängt. Die USA werfen Peking vor, den Wettbewerb durch erhebliche staatliche Subventionen zu verzerren. Auch die EU untersucht derzeit, inwiefern China den Markt für E-Autos verzerrt. Eine Entscheidung, ob sie etwa Strafzölle erhebt, steht noch aus. Die chinesische Handelskammer in Brüssel warnte zuletzt vor möglichen Gegenmassnahmen Pekings, die sich auf westliche Automobilhersteller auswirken könnten.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte in der Debatte um Strafzölle für chinesische Produkte jedoch vor einem Handelskrieg gewarnt. Auf Dumping und unfaire Praxis müsse man zwar reagieren, dabei dürfe man aber nicht den freien und fairen Welthandel insgesamt schwächen, sagte er am Freitag in Stresa. «Denn Handelskriege kennen nur Verlierer.»/rme/DP/he

(AWP)