Von Oktober bis Dezember 2023 wurden bereits rund 71 Prozent der angestrebten Gesamtmenge eingespart, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch hiess. Das Sparziel soll bis spätestens Ende März 2024 erreicht sein.

Zur Senkung des Gasverbrauchs dürften laut dem Bundesrat die überdurchschnittlich warmen Temperaturen im Oktober und Dezember, die immer noch hohen Endkundenpreise und die Sensibilisierung für die angespannte Situation der Gasversorgung beigetragen haben. Aufgrund der aktuellen Situation bestehe kein Handlungsbedarf für zusätzliche Sparmassnahmen im Gasbereich für den laufenden Winter.

In der Schweiz werden rund drei Viertel des jährlichen Gasverbrauchs im Winterhalbjahr von Anfang Oktober bis Ende März für das Heizen von Gebäuden verwendet. Das freiwillige Sparziel von 15 Prozent soll deshalb durch freiwillige Sparmassnahmen in Haushalten, Industrie, Dienstleistungen und in der Verwaltung erreicht werden.

Im vergangenen Winter wurde das Gassparziel deutlich übertroffen. Insgesamt wurden 5819 Gigawattstunden beziehungsweise rund 22 Prozent weniger verbraucht. Selbst witterungsbereinigt wäre das Ziel erreicht worden.

Verlängerung bald ein Thema

Die Schweiz hatte sich dem neuerlichen Gassparziel der EU solidarisch angeschlossen, um Engpässe bei der Energieversorgung zu verhindern. Demnach soll die Gasnachfrage um 15 Prozent im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch der vergangenen fünf Jahre gesenkt werden.

Die zuständigen Departemente analysieren die Entwicklung der Lage und den Gasverbrauch laufend. Falls sich eine Verschlechterung der Versorgungslage abzeichnen sollte, könnte der Bundesrat beispielsweise empfehlen, Zweistoffanlagen von Gas auf Öl umzuschalten.

Die EU wird Anfang März 2024 entscheiden, ob sie das freiwillige Reduktionsziel weiterführen wird. Die Schweiz wird danach entscheiden, ob sie ihr freiwilliges Ziel ebenfalls verlängert, wie der Bundesrat schrieb.

Beim Gas ist die Schweiz vollständig von Importen abhängig und wäre von einer Gasknappheit in Europa direkt betroffen. Eine Einsparung von 15 Prozent entspricht laut dem Bundesamt für Energie (BFE) rund vier Terawattstunden (TWh).

Stromsparziel 2022/2023 verfehlt

Auf eine breite Energiesparkampagne verzichtet der Bundesrat weiterhin. Auch die EU hat sich für dieses Jahr kein Stromsparziel gesetzt.

Im vergangenen Winter hatte die Schweiz deutlich weniger Strom gespart als gehofft. Bis zum 10-Prozent-Stromsparziel fehlte ein gutes Stück. Dafür wurden die angestrebten Einsparungen zu Spitzenlastzeiten erreicht.

(AWP)