Aus Protest gegen die geplante Umstrukturierung in der Gütersparte des Konzerns und die teilweise Privatisierung regionaler Strecken sollen die Beschäftigten am 11. Dezember ab 19 Uhr die Arbeit niederlegen, hiess es darin. Ein bereits zuvor veröffentlichter Streikaufruf für den 20. und 22. November bleibe bestehen.
Die Gewerkschaften werfen dem Staatskonzern SNCF mangelndes «Einlenken» vor. Sie fordern unter anderem ein Moratorium für die Pläne zur Umstrukturierung im Güterverkehr.
Gütersparte aufgeteilt
Innerhalb der Gütersparte des Konzerns soll die Tochter Fret SNCF ab Januar in zwei Unternehmen zerschlagen werden: In Hexafret, das den Güterverkehr übernehmen soll, und Technis, das für die Instandhaltung der Lokomotiven zuständig sein soll.
Die Gewerkschaften fordern die Erhaltung von Fret SNCF, die während des Moratoriums verhandelt werden solle. Die Unternehmensleitung verfolge eine Strategie der «Zersplitterung» kritisieren sie. Viele Kollegen, die seit Jahrzehnten für Fret SNCF arbeiteten, wüssten nicht, unter welchen Bedingungen sie ab dem 1. Januar arbeiten müssten. «Das sorgt für Leid», sagte ein Gewerkschaftssprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Die SNCF argumentiert, durch die Zerschlagung von Fret SNCF werde ein Sanierungsverfahren vermieden, das zum Verlust Tausender Arbeitsplätze führen könnte.
Gegen Privatisierung
Die Gewerkschaften wollen mit ihrem Streik kurz vor Weihnachten zudem gegen die Privatisierung des regionalen Schienenverkehrs in einigen Regionen protestieren, von denen einige Angestellte bereits ab Mitte Dezember betroffen sein werden. Sie befürchten in diesem Bereich ebenfalls schlechtere Arbeitsbedingungen.
Bahnstreiks kurz vor oder zu Ferienzeiten kommen in Frankreich oft vor. Zuletzt legten die Kontrolleure zur Ferienzeit im Februar die Arbeit nieder. 150'000 Reisende waren betroffen. Streiks zu Weihnachten gab es zuletzt 2022.
(AWP)