Ein erstes Treffen hatte Bardella am Montag mit der Spitzenkandidatin von Reconquête für die Europawahl, Marion Maréchal. «Ich wollte mich mit ihr unterhalten und über unser heutiges Bestreben sprechen, eine möglichst breite Mehrheit zu bilden.» Mit anderen Rechten wolle das RN als nationale Union bei der Parlamentswahl mit dem Ziel antreten, die Regierung und das Amt des Ministerpräsidenten zu übernehmen, sagte Bardella. Mit Maréchal seien noch keine Vereinbarungen getroffen worden. «Im Moment geht es um Diskussionen.»

Das RN kam bei der Europawahl auf 31,36 Prozent der Stimmen, Reconquête erzielte 5,47 Prozent. Maréchal ist die Nichte der RN-Führungsfigur Marine Le Pen und war früher in deren Partei aktiv, ehe sie vor gut zwei Jahren in die rechtsextreme Konkurrenzpartei wechselte.

«Es scheint mir offensichtlich, dass die eine Million Wähler von Reconquête an diesem Schwung um das RN teilnehmen müssen», sagte Maréchal nach einer ersten Diskussion mit Bardella und ihrer Tante. Das RN wünsche sich «mit denjenigen bei Reconquête zusammenzuarbeiten, die eine konstruktive Haltung gegenüber dem RN eingenommen haben». Ein Hemmschuh eines rechten Schulterschlusses könnte Reconquête-Präsident Éric Zemmour sein, der mit dem RN über Kreuz liegt. Französische Medien spekulieren auch über eine Rückkehr von Maréchal zum RN./evs/DP/men

(AWP)