(Neu: Weitere Kennziffern, Äußerungen CEO, Hintergrund)

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Nettoverlust von 223 Millionen Euro im Quartal

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Gestiegene Energie- und Rohstoffkosten belasten

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Prognosen für bereinigtes Ebit und Jahresüberschuss bestätigt

Düsseldorf, 11. Mai (Reuters) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (per Ende September) einen Nettoverlust eingefahren. Unter dem Strich stand nach Anteilen Dritter ein Fehlbetrag von 223 Millionen Euro, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum hatte Thyssenkrupp noch einen Gewinn von 565 Millionen Euro erzielt. Darin enthalten seien nun Wertberichtigungen von knapp 350 Millionen Euro in der Stahlsparte. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei auf 205 Millionen Euro geschrumpft nach 802 Millionen Euro vor Jahresfrist. Ursache hierfür seien insbesondere höhere Energie- und Rohstoffkosten in der Stahlsparte bei zugleich gesunkenen Preisen für den Werkstoff gewesen.

Der am Markt vielbeachtete Free Cashflow vor M&A belief sich auf minus 216 Millionen Euro nach zuletzt minus 772 Millionen Euro. Hier erwartet der Konzern im Gesamtjahr eine Steigerung auf einen leicht positiven Wert, nachdem er bislang einen mindestens ausgeglichenen Wert in Aussicht gestellt hatte.

Die scheidende Vorstandschefin Martina Merz erklärte, die Personalveränderung an der Spitze des Vorstands werde die Umsetzung des geplanten Umbaus zu einer grünen Transformation nicht bremsen. "Die wesentlichen strategischen Initiativen werden weiter konsequent verfolgt." Merz hatte ihren Rücktritt angekündigt. Nachfolger soll zum 1. Juni Miguel Angel Lopez Borrego werden, der vom Industriezulieferer Norma Group kommt. Seine Aufgabe wird es unter anderem sein, eine Lösung für die konjunkturanfällige Stahlsparte zu finden. Diese fuhr im zweiten Quartal beim bereinigten Ebit einen Verlust von 14 Millionen Euro ein nach einem Gewinn von 479 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Thyssenkrupp bekräftigte für den Gesamtkonzern die Prognose, wonach im Gesamtjahr das bereinigte Ebit auf einen Wert im mittleren bis hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sinken wird nach einem Gewinn von zuvor 2,1 Milliarden Euro. Beim Jahresüberschuss strebt der Konzern weiter einen mindestens ausgeglichenen Wert an. (Bericht von Tom Käckenhoff redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)