Revolut erhielt von der britischen Finanzaufsicht Prudential Regulation Authority (PRA) eine Banklizenz mit Einschränkungen, wie die Behörde am Donnerstag in London mitteilte. Das Unternehmen, das mittlerweile neun Millionen Kunden in Grossbritannien hat, wartet bereits seit drei Jahren auf diese Genehmigung. «Wir sind sehr stolz darauf, diesen wichtigen Meilenstein in unserer Unternehmensgeschichte zu erreichen», erklärte Revolut-Chef Nik Storonsky.
Die erteilte Lizenz ist zunächst eingeschränkt. Während eines zwölfmonatigen Zeitraums müssen neue Finanzinstitute nachweisen, dass sie voll betriebsfähig sein werden und von der Aufsichtsbehörde identifizierte Schwachstellen angehen. Dann erst können sie uneingeschränkt Geschäfte machen. Revolut erklärte, die Zulassung mit Einschränkungen sei für neue Banken in Grossbritannien ein üblicher Schritt. Sie erhielten damit die Möglichkeit, ihr Bankgeschäft zu etablieren. Bis dahin könnten Kunden ihr E-Geld-Konto wie gewohnt nutzen.
Das 2015 gegründete Unternehmen gehört zu einer Handvoll Finanz-Apps, die in Grossbritannien im letzten Jahrzehnt entstanden sind. Diese bieten Kunden auf ihren Apps Geld-Dienstleistungen an, ohne über physische Filialen zu verfügen. Dazu gehören etwa Geldtransfers, der Umtausch von Währungen, oder die Verwaltung von Ausgaben sowie der Handel mit Aktien und Kryptowährungen. Im vergangenen Jahr kam Revolut auf einen Vorsteuergewinn von umgerechnet rund 554 Millionen Dollar. Bei einem Börsengang, den Revolut langfristig anvisiert, könnte das Unternehmen nach früheren Informationen von Insidern mit mehr als 40 Milliarden Dollar bewertet werden.
(Reuters)