Mit Blick auf erhöhte geopolitische Risiken seien Extremereignisse wahrscheinlicher geworden, sagte die Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia Buch, in einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des EU-Parlaments in Brüssel. Negative Ereignisse seien für Banken und Märkte schwer vorherzusagen oder zu quantifizieren, da traditionelle Risikomodelle hierbei scheiterten - sie wirkten sich jedoch als etwa Kredit-, Markt-, Liquiditäts- und operationelle Risiken auf die Banken aus.
«Eskalierende geopolitische Spannungen können die Volatilität der Finanzmärkte erhöhen und Preiskorrekturen bei Vermögenswerten auslösen. Finanzsanktionen oder Cyber-Attacken können die Risiken noch verschärfen», sagte Buch. «Die Leitungsorgane sollten daher sicherstellen, dass die Banken aus finanzieller und operativer Sicht ausreichend widerstandsfähig sind.» Dies erfordere etwa einen Risikomanagementrahmen, der die für jede Bank relevanten negativen Szenarien erfasst. Darüber hinaus sollten die Banken ihre Anfälligkeit für geopolitische Risiken unter anderem durch Rückstellungspraktiken, Kapitalplanung und Cyber-Resilienz verringern.
(AWP)