Im November beliefen sich die Schweizer Exporte auf 21,72 Milliarden Franken, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) am Donnerstag mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Rückgang um 11 Prozent. Real - also um Preisveränderungen bereinigt - resultierte ein Minus von 10,8 Prozent.
Damit wurde das Vormonatsplus der Exporte neutralisiert, erklärte die Zollverwaltung. Im Oktober noch waren die Ausfuhren aus der Schweiz um 10,2 Prozent in die Höhe geschnellt. Sie hatten damit einen Rekordwert erreicht.
Schwankende Chemie- und Pharmaexporte
Die Exporte fielen im November somit erstmals seit März wieder unter die Marke von 22 Milliarden Franken. Seit dem zweiten Quartal 2024 tendiere die Exportentwicklung damit zur Stagnation, resümiert das BAZG die Entwicklung.
Die Bewegungen in der Schweizer Exportstatistik waren in den Vergangenheit oft mit Schwankungen der Chemie- und Pharmaausfuhren erklärbar. Im November nicht anders: Auf die Sparte Chemie-Pharma entfielen alleine 80 Prozent des Rückgangs.
Der Sektor hatte noch für den Exportrekord im Oktober gesorgt. Die Branche ist bekannt dafür, dass die Ausfuhren von Monat zu Monat stark schwanken können - wegen dem Abruf einzelner Chargen.
MEM-Industrie wieder im Minus
Ein kurzes Strohfeuer war die im Vormonat festgestellte Belebung der Exporte im Industriesektor. Im November meldete die Warengruppe «Maschinen und Elektronik» wieder einen saisonbereinigten Rückgang um 8,3 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Die Exporteure von Uhren (-0,1 Prozent) vermochten derweil den Vormonatsumsatz zu halten. Im Vergleich zum November 2023 ging die Ausfuhr von Schweizer Zeitmessern allerdings um weitere 3,8 Prozent zurück. Vor allem der chinesische Markt war hier mit einem Minus von 27 Prozent ein starker Belastungsfaktor.
Geografisch war die Entwicklung der Gesamtexporte klar: In allen drei bedeutenden Absatzregionen erlitt die Schweizer Exportindustrie einen Rückgang. Gleich in zweistelliger Höhe war dieser in Europa (-13,7 Prozent). Die Exporte nach Asien sanken um 4,3 Prozent und jene nach Nordamerika um 1,5 Prozent.
Importe sinken ebenfalls
Die Importe beliefen sich im November auf 17,76 Milliarden Franken, was nominal einem Minus von 3,6 Prozent entspricht (real -2,8 Prozent). Auch hier waren laut den Angaben des Bundesamts Chemie und Pharma für die Gesamtrichtung entscheidend.
Der Überschuss in der Handelsbilanz kam nach dem Rekordwert von 5,97 Milliarden Franken im Vormonat auf 3,96 Milliarden zurück.
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(AWP)