In sozialen Netzwerken gab es zunächst nicht überprüfbare Videoaufnahmen von riesigen Rauchwolken, die gen Himmel stiegen. Augenzeugen berichteten von Explosionen und Rauch über dem betroffenen Kreis Podgorenski rund 190 Kilometer südlich der Gebietshauptstadt Woronesch. Dort wurde laut Behörden der Ausnahmezustand ausgerufen. Häuser wurden evakuiert.

Zwei ältere Frauen seien ins Krankenhaus gebracht worden, teilte Gussew mit. Dutzende Bewohner wurden demnach in einer Notunterkunft in der Schule untergebracht und versorgt, andere seien bei Verwandten untergekommen, hiess es. Zu dem Notfall sei es durch herabgefallene Trümmer abgeschossener Drohnen gekommen, sagte Gussew.

Gebiet Woronesch immer wieder Ziel ukrainischer Angriffe

Vom Verteidigungsministerium in Moskau gab es zunächst keine Informationen zum Drohnenangriff im Gebiet Woronesch. In der Mitteilung des Ministeriums war lediglich die Rede von einem neuen ukrainischen Drohnenangriff auf das grenznahe Gebiet Belgorod. Das Flugobjekt sei zerstört worden, hiess es.

Gleichwohl war auch das Gebiet Woronesch in der Vergangenheit immer wieder Ziel ukrainischer Angriffe, weil nicht zuletzt von dort aus die russischen Besatzer ihren militärischen Nachschub erhalten. Im Juni vorigen Jahres kam es zu schweren Explosionen in einem Treibstoffdepot in der Region.

Die Ukraine führt im Zuge ihrer Verteidigung gegen die seit mehr als zwei Jahren andauernde Moskauer Invasion täglich Angriffe gegen russisches Gebiet. Die Folgen stehen allerdings meist in keinem Vergleich zu den massiven Zerstörungen und der hohen Zahl an Opfern durch russische Angriffe gegen die Ukraine. Das ukrainische Militär teilte mit, die Russen hätten seit Samstag mehr als 80 Infrastrukturobjekte in dem Nachbarland angegriffen.

(AWP)