Die Kombination aus alternden Gesellschaften, technologischem Wandel und fragmentierter Geopolitik werde wahrscheinlich die Verbraucherpreise aufwärts treiben und Währungshütern harte Kompromisse abverlangen, sagte der stellvertretende Chairman von Blackrock im Gespräch mit Bloomberg TV in Davos. Dort beginnt am heutigen Montag das Weltwirtschaftsforum.
«Die Inflation ist zwar deutlich gesunken, was zum grossen Teil auf die Anpassungen nach der Pandemie zurückzuführen ist, aber ich glaube nicht, dass das Inflationsszenario vollständig vorbei ist», sagte er. «Das grösste Risiko wäre, dass wir aufwachen und feststellen, dass die Inflation nicht nur hartnäckig ist, sondern hartnäckig bleibt.«
Heute wird Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten eingeführt, womit eine neue Ära von Handelsspannungen beginnen könnte. Schon im Voraus haben die Währungshüter der Federal Reserve deshalb begonnen, ihre Signale für Zinssenkungen zurücknehmen. Hildebrand prognostizierte auf die Frage nach Zinssenkungen, dass es »nicht viele geben wird, wenn überhaupt».
Der Grund dafür seien strukturelle, schwergewichtige Kräfte mit Transformationspotenzial, die «tendenziell die Angebotsseite der Wirtschaft belasten und es viel schwieriger machen, die Inflation zu senken», führte er aus. «Wir sind von einer Welt, die im Grunde genommen während eines Grossteils der letzten Jahrzehnte eine Art permanente Lockerungstendenz hatte, zu einer Welt übergegangen, in der es viel wahrscheinlicher ist, dass wir eine fast permanente Straffungstendenz haben werden.»
(Bloomberg/cash)
