Analysten hatten für die Monate Oktober bis Ende Dezember im Schnitt einen leichten Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich meldete Eurostat für das vierte Quartal einen Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,9 Prozent.

In den vier grössten Volkswirtschaften der Eurozone zeigten sich erneut deutliche Unterschiede. Während die Konjunktur in Spanien weiter auf vergleichsweise hohen Touren läuft und das BIP um 0,8 Prozent im Quartalsvergleich zulegte, schrumpften die beiden grössten Volkswirten des Währungsraums. In Deutschland fiel die Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent und in Frankreich um 0,1 Prozent. Aus Italien wird eine Stagnation gemeldet.

Den stärksten Rückschlag in der Eurozone meldet Eurostat in Irland. Hier schrumpfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal um 1,3 Prozent, nachdem sie aber im Quartal zuvor ungewöhnlich stark um 3,5 Prozent gewachsen war.

Bei den Daten aus Irland haben sich in den vergangenen Monaten mehrfach stärkere Schwankungen gezeigt. In dem Land haben zahlreiche internationale Konzerne einen Firmensitz. Würde man die Daten aus Irland aus den Kennzahlen zur Eurozone herausrechnen, würde sich ein leichtes Wirtschaftswachstum um 0,1 Prozent für das vierte Quartal ergeben, heisst es in einer Einschätzung des britischen Analysehauses Capital Economics.

«Die Wachstumsdifferenzen innerhalb der Eurozone sind also gross und werden vorerst auch hoch bleiben», sagte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Er verwies auf Spanien, das von starken Geschäften im Bereich Tourismus und von «üppigen EU-Subventionen» profitiere./jkr/jsl/jha/

(AWP)