Cyrus de la Rubia, Chefökonom vom S&P-Partner Hamburg Commercial Bank, schrieb: «Der mehr oder weniger einhellige Konsens, in der zweiten Jahreshälfte werde die Erholung in der Eurozone etwas an Fahrt gewinnen, wird durch die Daten für das verarbeitende Gewerbe hart auf die Probe gestellt.» Am Beginn des Jahres habe es noch so ausgesehen, als würde der Sektor den tiefen Produktionseinbruch der vorangegangenen Monate allmählich hinter sich lassen.

Zu der schwachen Nachfrage gesellen sich de la Rubia zufolge seit Juni auch noch steigende Einkaufspreise, die offensichtlich nicht an die Kunden weitergereicht werden können. Für die Firmen bedeute diese Konstellation, dass die Gewinnmargen sinken. Sollte sich hier ein Trend etablieren, verheisst dies laut dem Fachmann nichts Gutes für die Investitionstätigkeit und das künftige Wachstum, weil in solchen Zeiten am ehesten der Sparstift angesetzt werde.

Mit Blick auf einzelne Länder sei die grösste Schwäche in Österreich und Deutschland auszumachen, fuhr de la Rubia fort und resümierte: «Sowohl der Abschwung als auch seine Breite sind überraschend und machen es wahrscheinlicher, dass in den nächsten Monaten die Lage im verarbeitenden Gewerbe schwierig bleiben wird.»

Die Daten im Überblick:

Region/Index      Juli     Prognose      Vorläufig   Vormonat

EURORAUM
Industrie           45,8       45,6            45,6          45,8

DEUTSCHLAND
Industrie           43,2       42,6            42,6          43,5

FRANKREICH
Industrie           44,0       44,1            44,1        45,4

ITALIEN
Industrie           47,4       46,0             ---         45,7

SPANIEN
Industrie           51,0       52,5             ---         52,3

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(AWP)