Experten vom Frankfurter Bankhaus Metzler blicken mit Sorge auf den Gaspreis, der mittlerweile wieder ein Niveau erreicht habe, bei dem der europäische Industriesektor in Mitleidenschaft gezogen werden dürfte. Seit einem Jahr hat der Gaspreis zugelegt, wobei sich der Preisanstieg seit Mitte Januar deutlich beschleunigt hat. Im Verlauf eines Jahres hat sich der Preis des Rohstoffs mehr als verdoppelt.
Als Treiber gelten derzeit niedrige Temperaturen in Teilen Europas und vergleichsweise schwache Winde. Die Flaute führt zu einem geringen Angebot von Strom aus entsprechenden Kraftwerken und einem höheren Verbrauch von Erdgas zur Stromerzeugung. Darüber hinaus sind die Füllstände der Gasspeicher deutlich niedriger als vor einem Jahr.
Wie aus jüngsten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorgeht, ist der Gesamtfüllstand der Erdgasspeicher in Deutschland in der vergangenen Woche unter 50 Prozent gefallen. Zu Beginn des Jahres waren die deutschen Speicher noch zu knapp 80 Prozent gefüllt. Zum Vergleich: Vor einem Jahr hatte der Füllstand Anfang Februar etwa 72 Prozent betragen.
«Die niedrigen Speicherstände werden die Nachfrage auch im Sommer hochhalten», heisst es in dem Marktkommentar vom Bankhaus Metzler. Demnach dürfte das Auffüllen der Speicher die Nachfrage nach Erdgas auch in der wärmeren Jahreszeit stützen. «Die Preise dürften also kaum nachgeben», lautet die Einschätzung der Metzler-Experten./jkr/he
(AWP)