Am Vormittag wurde der Kontrakt wieder etwas tiefer bei 38,75 Euro gehandelt. Für Auftrieb beim Gaspreis habe die jüngste Entwicklung im Ukraine-Krieg gesorgt, hiess es von Marktbeobachtern. Die Ukraine hatte einen Vorstoss über die russische Grenze in der Region Kursk gestartet. Dabei könnte unmittelbar hinter der Grenze auch die Gasstation Sudscha unter ukrainische Kontrolle geraten sein.
Analysten der Dekabank sprachen in einem Marktkommentar von einem «wichtigen Gasverteilerknoten an der russischen Grenze». Über Sudscha läuft der Transit von russischem Erdgas durch die Ukraine und weiter in die Slowakei und nach Österreich. 2023 wurden auf diesem Weg trotz des laufenden Krieges 14,6 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Europäische Union transportiert.
Nach Einschätzung der Dekabank-Experten dürften die Preisbewegung am Gasmarkt durch die jüngste Entwicklung im Ukraine-Krieg allerdings eher begrenzt bleiben. Sie verwiesen auf die nur noch geringe Bedeutung russischer Gasexporte nach Europa. Der Gaspreis dürfte demnach auch «kein deutliches Thema für die Inflation werden».
Im Jahr 2022 hatten die Folgen des Ukraine-Kriegs den Gaspreis zeitweise auf ein Rekordhoch über 300 Euro je MWh getrieben. Der enorme Anstieg der Kosten für Energie war ein Treiber der jüngsten Inflationswelle./jkr/jsl/jha/
(AWP)