Der Kurs des Euro hat sich am Donnerstag nach der Bekanntgabe schwacher Konjunkturdaten aus der Eurozone wenig verändert. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0852 US-Dollar gehandelt. Der Euro kostete damit ein wenig mehr als am Mittag.

Zur Schweizer Währung gab der Euro auf 0,9540 Franken nach, nachdem er am Mittag noch 0,9551 Franken gekostet hatte. Der Dollar fiel mit 0,8791 Franken unter die Marke von 0,88 Franken zurück.

Der Euro war am Vormittag noch bis auf 1,0858 Dollar gestiegen. Nach schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland bröckelten die Gewinne wieder leicht ab. Die Aussichten für eine wirtschaftliche Erholung in Deutschland haben sich weiter verschlechtert. Das viel beachtete Ifo-Geschäftsklima ist im Juli den dritten Monat in Folge gesunken. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg erwartet.

Rückfall in rezessive Phase droht

«Der dritte Rückgang in Folge ist ein weiterer Dämpfer für die Hoffnungen auf ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in den Sommermonaten», kommentierte Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank. «Ohne eine Stabilisierung der Industriekonjunktur, die angesichts der schwachen Daten nicht in Sicht ist, droht ein Rückfall in eine rezessive Phase.» Zudem würde bei den privaten Haushalten die Kaufzurückhaltung weiter dominieren. Auch in Frankreich trübte sich das Geschäftsklima im Juli deutlich ein.

Besser als erwartet ausgefallene Zahlen zum Wirtschaftswachstum in den USA belasteten den Euro nicht. Das Wirtschaftswachstum hat sich stärker als erwartet beschleunigt. «Die grösste Volkswirtschaft der Welt scheint derzeit immun gegenüber den globalen wirtschaftlichen Problemen zu sein», schreibt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. «Während Europa unter der schwachen Entwicklung des globalen Verarbeitenden Gewerbes leidet, hält die US-Wirtschaft hier ihren starken inländischen Verbrauch dagegen.»

Dollar fällt zum Yen

Der japanische Yen setzte seinen jüngsten Aufwärtstrend fort. Er profitiert laut Experten von der Erwartung, dass die Zinsdifferenz zwischen den USA und Japan kleiner werden könnte. Der Dollar fiel zum Yen auf den niedrigsten Stand seit Anfang Mai.

Die lockere Geldpolitik der japanischen Zentralbank hatte den Yen lange Zeit belastet. Japans Notenbank reagierte im Gegensatz zur US-Notenbank und der Europäische Zentralbank kaum auf die Inflationsentwicklung. Allerdings versuchte die Notenbank zuletzt, mit Interventionen am Devisenmarkt die Währung zu stützen. Zudem gehen immer mehr Experten davon aus, dass die japanische Notenbank schon in der nächsten Woche die Zinsen anheben könnte und nicht erst im September. Vor allem das stützte den Yen zuletzt.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84280 (0,83973) britische Pfund und 165,62 (167,23) japanische Yen fest.

Die Feinunze wurde am Nachmittag in London mit 2363 Dollar gehandelt. Das waren etwa 33 Dollar weniger als am Vortag.