«Die Attraktivität Europas als Unternehmensstandort nimmt ab», heisst es in dem Dokument, das der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel vorliegt. Der Bericht soll nach derzeitiger Planung Mitte kommender Woche offiziell vorgestellt werden.
Zwischen 2008 und 2021 habe knapp ein Drittel der in Europa gegründeten sogenannten Unicorn-Start-ups - also Start-ups, die später mehr als einer Milliarde US-Dollar wert sind - ihren Hauptsitz ins Ausland verlegt, die grosse Mehrheit davon in die USA. Nur 4 der 50 weltweit grössten Technologieunternehmen seien europäisch.
Voraussichtlich Ende Februar will die Europäische Kommission ein grosses Gesetzesvorhaben vorstellen, mit dem sie auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen eingeht.
Zudem liegt dem Bericht zufolge die Produktivität in Europa - also vereinfacht gesagt wie viel Wertschöpfung durch eine Stunde Arbeit geschaffen wird - nach wie vor hinter der Produktivität der USA. Es gebe grosses Aufholpotenzial, mahnt die Kommission. Positiv sei aber, dass Europas Effizienz besser sei als im Vereinigten Königreich und Japan.
Die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft leide unter den strukturell hohen Energie- und Strompreisen. Letztere seien zwei- bis dreimal höher als in den USA. Darüber hinaus gebe es einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und hoher Bürokratieaufwand hindere den europäischen Binnenmarkt daran, sein volles Potenzial auszuschöpfen.
(AWP)