Nach estnischen Angaben hatten sich aufgrund der langsamen Kontrollen am Donnerstag erstmals lange Warteschlangen in Narva gebildet. Bilder im Internet zeigten Hunderte Menschen, die teils mit Gepäck an der nachts geschlossenen Grenze ausharrten. Die Stadtverwaltung hat mobile Toiletten aufgestellt und Wasserflaschen verteilt. Weil es keine Anzeichen dafür gebe, dass Russland die Grenzkontrollen in naher Zukunft verbessern werde, sei im Interesse der lokalen Bevölkerung und des Wohlergehens der Grenzgänger beschlossen worden, den Grenzübergang zu schliessen, hiess es in der Mitteilung.
Innenminister Lauri Läänemets sagte, es gebe keine genauen Informationen darüber, warum der russische Grenzschutz gegenwärtig sehr langsam agiere. Estnische Medien spekulierten, dass der Zwischenfall mit den in Narva geplanten Feierlichkeiten und einer Parade von Militärangehörigen zum estnischen Tag des Sieges gegen die Rote Armee 1919 am 23. Juni zusammenhänge. Sie veröffentlichten auch Bilder von einem russischen Ballon, der offenbar die Menschenmassen auf der estnischen Seite der Grenze beobachten soll./awe/DP/ngu
(AWP)