Ein Konsortium um One-Dyas plant, aus einem Feld vor den beiden Nordseeinseln Erdgas zu fördern. Dazu soll eine Förderplattform auf niederländischem Hoheitsgebiet rund 23 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum errichtet werden. Gefördert werden soll den Plänen zufolge sowohl in niederländischen als auch in deutschen Hoheitsgebieten, nahe dem niedersächsischen Nationalpark Wattenmeer. Umweltschützer und Insulaner hatten wiederholt gegen das Erdgasförderprojekt demonstriert.

One-Dyas teilte am Mittwoch mit, das Unternehmen halte weiter an dem Ziel fest, noch in diesem Jahr erstes Erdgas fördern zu wollen. «Die Veröffentlichung des Wiederherstellungsbeschlusses ist der Startschuss für One-Dyas, sofort mit der Offshore-Arbeit zu beginnen, um sicherzustellen, dass das erste Erdgas im Dezember 2024 verfügbar ist», sagte One-Dyas-Chef Chris de Ruyter van Steveninck in einer Mitteilung. Die Arbeiten in der Nordsee sollten «so bald wie möglich» aufgenommen werden.

Die Niederlande hatten die Genehmigung zur Gasförderung bereits im Sommer 2022 erteilt. Dagegen hatten deutsche Umweltorganisationen sowie Borkum geklagt. Im April hatte das Verwaltungsgericht den Klägern teilweise recht gegeben und entschieden, dass die Genehmigung des Ministeriums unzureichend sei. Die Lizenz zur Gasgewinnung war dem Urteil zufolge aber rechtmässig. Das Gericht bemängelte aber, dass die möglichen schädlichen Folgen der Bauarbeiten für Natur und Tiere nicht ausreichend untersucht worden seien. Ausserdem könnten die geplanten Bauarbeiten zu erhöhtem Stickstoff-Ausstoss führen - mit möglichen schädlichen Folgen für ein Naturschutzgebiet auf Schiermonnikoog.

Für die Bohrungen sind Genehmigungen beider Länder erforderlich. Auf deutscher Seite läuft noch ein Genehmigungsverfahren. Inwieweit die Deutsche Umwelthilfe und andere Kläger auf die Entscheidung aus Den Haag reagieren, blieb am Mittwoch zunächst unklar./ab/DP/stw

(AWP)