Die Analysten rechnen bei Julius Bär mit einem Rückgang der verwalteten Vermögen in den Monaten Juli bis Oktober 2023, nachdem diese im Halbjahr noch zugelegt hatten. Per Ende Oktober erwarten von AWP befragte Analysten die Vermögen konkret bei 436 Milliarden Franken gegenüber 441 Milliarden Ende Juni. Der Rückgang dürfte vor allem der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten seit Mitte Jahr geschuldet sein. Die Bruttomarge nach zehn Monaten im 2023 soll bei 92,5 Basispunkten liegen verglichen mit 85,0 im gleichen zeitraum im 2022.
Die laufende Integration der Credit Suisse in die UBS sowie die starke Rekrutierung von Vermögensverwaltern bei Bär dürften aber die Netto-Neugeldzuflüsse bei der Privatbanken gestützt haben, heisst es etwa von der ZKB. Analysten rechnen mit höheren Zuflüssen in den vier Monaten als im gesamten ersten Halbjahr. Im ersten Semester akquirierte Bär Netto-Neugelder in Höhe von 7,1 Milliarden Franken.
Bei Analysten dürften auch Aussagen zum aktuellen Marktumfeld, zur Kundenaktivität und zu den weiteren Erwartungen mit Blick auf die Wirtschaft im Fokus stehen. Mitte September hatte sich Julius-Bär-CEO Philipp Rickenbacher an einem Anlass wie folgt geäussert: Die wirtschaftliche Verlangsamung in der EU und in China sowie Unsicherheit in den USA laste derzeit auf der Zuversicht von Vermögensverwaltungskunden. Die Gunst der Investoren für Anlagen an den Kapitalmärkten präsentiere sich entsprechend derzeit verhalten.
Für das Gesamtjahr erwartet das Bär-Management eine Bruttomarge in der Grössenordnung von 93 bis 94 Basispunkten, wie Finanzchefin Evangelia Kostakis Ende Juli anlässlich der Halbjahreszahlen sagte. Im ersten Semester lag die die Bruttomarge bei 93 Basispunkten nach 81 Basispunkten im Vorjahreszeitraum. Netto soll im laufenden Jahr ausserdem die Zahl der Kundeberater um über 100 ansteigen.
Der Vermögensverwalter hat ausserdem folgende mittelfristigen Finanzziele: Bis 2025 soll die bereinigte Vorsteuermarge 28 bis 31 Basispunkte erreichen. Die bereinigte Cost/Income-Ratio soll bis 2025 unter 64 Prozent liegen. Der bereinigte Vorsteuergewinn soll von 2023 bis 2025 jährlich um über 10 Prozent wachsen. Die bereinigte Rendite auf dem harten Kernkapital (RoCET1) soll von 2023 bis 2025 über 30 Prozent betragen.
Zudem will die Bank bis 2025 Bruttoeinsparungen von bis zu 120 Millionen Franken erzielen, die «linear über den Zyklus» von 2023 realisiert werden sollen. Die geografische Präsenz soll weiter gestrafft werden, die Effizienz soll verbessert werden und die Organisation optimiert werden. Die Einsparungen sollen zur Finanzierung von Technologieinvestitionen über rund 400 Millionen Franken von 2023 bis 2025 beitragen, die zum Investitionsbudget hinzukommen.
Die verwalteten Vermögen will Julius Bär früheren Aussagen zufolge bis 2030 auf 1 Billion Franken verdoppeln.
Die Titel von Julius Bär haben sich seit Anfang Jahr flach entwickelt, und bewegen sich damit in etwa im Einklang mit dem Gesamtmarkt gemessen am SPI. Das diesjährige Hoch erreichten Bär im April bei 64,70 Franken. Im letzten Jahr gaben die Titel beinahe 12 Prozent nac
(AWP)