«SonntagsZeitung»:

Die parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) hat hinsichtlich des Untergangs der Credit Suisse alle involvierten Institutionen kritisiert. Die Finanzmarktaufsicht (Finma), die Schweizerische Nationalbank (SNB) und der Bundesrat hätten versagt, lautet gemäss der «SonntagsZeitung» das Zwischenfazit der PUK. Der Finma werde vor allem mangelndes Durchsetzungsvermögen vorgeworfen, sagte ein Insider der Zeitung. Bei der Kritik an der SNB schloss sich die PUK dem Expertenbericht von Paul Tucker an. Dieser kritisierte, dass die SNB Liquiditätshilfe auf systemrelevante Banken beschränkte und nur den Schweizer Teil der Grossbank dazu zählte. Politisch sei vor allem der damalige Bundesrat Ueli Maurer verantwortlich.

«NZZ am Sonntag»:

Umweltminister Albert Rösti hat die Forderung nach Umsiedlungen aus Alpentälern wegen Unwettern abgelehnt. Damit würden Menschen ihr gewohntes Umfeld verlieren, ohne zu wissen, wann und wo das nächste Unglück passiert, wie er in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» sagte. In einem dicht besiedelten Land wie der Schweiz seien Schutzmassnahmen die bessere Lösung, «als alle Menschen in die Städte oder Agglomerationen zu drängen», sagte der SVP-Bundesrat. «Wir leben mit verschiedenen Gefahren, die müssen wir ernst nehmen und Prävention betreiben», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Die Natur sei aber nicht beliebig steuerbar.

«SonntagsBlick»:

Die Schweiz hat dem Uno-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) ihre Unterstützung zugesichert. Sie unterzeichnete zusammen mit 118 Staaten - darunter alle aktuellen und künftigen Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats - eine entsprechende Erklärung, wie «SonntagsBlick» schrieb. Die Erklärung würdige das Hilfswerk als «Pfeiler der regionalen Stabilität». Die israelische Regierung beschuldigte das Hilfswerk, dass mehrere Mitarbeitenden ins Massaker der Hamas vom 7. Oktober verwickelt seien. Der Schweizer Chef des UNRWA, Philippe Lazzarini, forderte von Israel im März, April und Mai schriftlich um Beweise für die Vorwürfe. «Bis heute habe ich keine Antwort erhalten», schrieb Lazzarini in einem Brief an die israelische Regierung, der «SonntagsBlick» vorlag.

«NZZ am Sonntag»:

Der Mieterverband lanciert eine Volksinitiative für eine staatliche Kontrolle der Mietzinse. Sie fordert, dass Mieten nur die tatsächlichen Kosten des Hauseigentümers sowie eine gewisse Rendite abbilden, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Es wäre also nicht mehr möglich, Mieten mit Verweis auf die Preise in der Wohnregion zu erhöhen. Zudem sollen Mietzinse künftig von Gesetzes wegen automatisch und regelmässig auf ihre Rechtmässigkeit überprüft werden. Der Initiativtext sei der Bundeskanzlei zur Vorprüfung vorgelegt worden. Der Hauseigentümerverband Schweiz halte solche Kostenmieten für ein Eigentor.

«SonntagsZeitung» / «SonntagsBlick»:

Schweizweit wären 2600 Personen von der Erbschaftssteuer-Initiative der Juso betroffen. Im Kanton Nidwalden leben anteilsmässig am meisten Superreiche, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Multimillionäre seien bereits weggezogen, teilte die Nidwaldner Staatskanzlei mit. Im Kanton Zürich gebe es 400 und in Genf 466 Multimillionäre mit einem steuerbaren Vermögen von über 50 Millionen Franken. Der Unternehmer Peter Spuhler hatte damit gedroht, auszuwandern, sollte die Initiative durchkommen. Juso-Chefin Mirjam Hostetmann, die ihn daraufhin als «steuerkriminell» bezeichnet hatte, entschuldigte sich in der aktuellen «SonntagsZeitung» für ihre Wortwahl. Die Initiative würde nach Einschätzung von «SonntagsBlick» an der Urne keine Chance haben.

«NZZ am Sonntag»:

Die Strombranche hat zur Absicherung der Stromversorgung 590 Megawatt Leistung zu einem Preis von 2,6 Milliarden Franken offeriert. Die «NZZ am Sonntag» erhielt die Offerten gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz vom Bundesamt für Energie. Der Bund hatte im Juni die Ausschreibung für neue Reservekraftwerke gestoppt, weil die Kosten zu hoch waren. Die 2,6 Milliarden seien nur die reinen Bereitstellungskosten, schrieb die Zeitung. Hinzu kämen der Betrieb und die Versorgung. Auffällig sei da der Unterschied zwischen den fünf Offerten gewesen: Die tiefste lag demnach bei 3 Millionen Franken pro Megawatt, die höchste bei fast 9 Millionen Franken.

«NZZ am Sonntag»:

Der Chefankläger im Fall Vincenz hat möglicherweise das Amtsgeheimnis verletzt. Die Zürcher Staatsanwaltschaft habe einen Strafrechtsprofessor zur Prüfung der Anklage beigezogen, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Der Chefankläger und der Professor seien dazu in intensivem Austausch gestanden, sagten mehrere informierte Personen der Zeitung. Nur wenn die Behörde selbst nicht über die erforderlichen Kenntnisse verfüge, dürfe sie Dritte konsultieren. Die Experten müssten zudem dem Amtsgeheimnis unterstehen. Die Zürcher Staatsanwaltschaft und der Professor wollten sich laut der Zeitung nicht zu den Vorwürfen äussern.

«SonntagsZeitung»:

Ticketpreise für Konzerte und Musikfestivals haben einen neuen Höchststand erreicht. Auch die Zahl der Veranstaltungen und die Umsätze von Schweizer Festivals waren noch nie so hoch, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Ticketpreise seien im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 um mehr als 12 Prozent gestiegen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Zahlen des Veranstalters SMPA. Das liege auch an den gestiegenen Gagen für Künstlerinnen und Künstlern. Branchenschätzungen zufolge liege eine Gage, die vor 20 Jahren 50'000 Franken betragen habe, heute zwischen 250'000 und 500'000 Franken. Dank des Überangebots könnten sich Musikschaffende ihren Auftrittsort aussuchen. Neue Formate und kleinere Anlässe hätten es wegen der zunehmenden Konkurrenz aber besonders schwer.

«SonntagsBlick»:

Die neue Verantwortliche für Raubkunst beim Bundesamt für Kultur, Nikola Doll, hat das Fehlen verbindlicher Standards bei der Provenienzforschung beanstandet. Sie sieht bei der Forschung insbesondere Museen in der Pflicht. «Ein Museum sollte wissen, welche Werke sich in der Sammlung befinden und unter welchen Umständen diese 1933 bis 1945 ihre Eigentümer gewechselt haben», sagte Doll im Interview mit «SonntagsBlick». Nicht in jeder Sammlung schlummere Raubkunst. Aber man könne es nicht ausschliessen. Generell plädiere sie dafür, genügend Mittel für unabhängige Forschung zur Verfügung zu stellen. Seit 2016 unterstütze der Bund öffentliche und private Museen und Sammlungen mit Finanzhilfen.

«Le Matin Dimanche»:

Der Schweizer Solarpionier Raphaël Domjan will nächste Woche mit seinem Solarflugzeug «Solar Stratos» die Höhe von 10'000 Metern überschreiten. Bisher erreichte kein elektrisch angetriebenes Flugzeug diese Höhe, wie «Le Matin Dimanche» schrieb. Langstreckenflugzeuge würden in dieser Höhe fliegen. Domjan will von Sitten VS aus starten. Gelingt ihm der Flug, würde er den Rekord des Schweizers Bertrand Piccard brechen. Piccard war bei seiner Weltumrundung mit dem Flugzeug «Solar Impulse» bis auf 9200 Meter geflogen. Domjans Endziel ist das Erreichen der Stratosphäre. Diese beginnt in rund 12 Kilometern Höhe.

(AWP)