«SonntagsZeitung»/«Le Matin Dimanche:
Aktuell werden in der Schweiz 120 Terrorverfahren geführt. Wie Bundesanwalt Stefan Blätter im Interview mit der »SonntagsZeitung« und »Le Matin Dimanche« sagte, entspricht dies einer Verdoppelung der Fälle gegenüber dem Jahr 2022. Die meisten hätten einen jihadistischen Hintergrund. Es gehe dabei um Terrorpropaganda im Internet, um Geld, das aus der Schweiz an terroristische Organisationen fliesse und um Personen, die in den Jihad reisen. »Wir müssen damit rechnen, dass die terroristischen Aktivitäten in der Schweiz zunehmen«, so Blättler. Der Eindruck, dass die Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern wie Deutschland oder Frankreich bislang verschont geblieben ist, trüge. Auch wenn es sich dabei um vergleichsweise kleine Fälle mit isolierten Einzeltätern gehandelt habe, kam es doch in Morges, Lugano und Zürich zu Vorfällen. »Der Anschlag in Magdeburg unterstreicht aufs Neue, dass wir wachsam sein müssen«, sagte der Bundesanwalt weiter.
»SonntagsBlick«/»NZZ am Sonntag«/»SonntagsZeitung«/:
Die vorläufige Todesursache des nach einer Notlandung der Swiss verstorbenen Flugbegleiters soll feststehen. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz sagte gegenüber dem »SonntagsBlick« und der »NZZ am Sonntag«, dass der Flugbegleiter an einem Hirnschaden infolge von Sauerstoffmangel gestorben sei. Als Nächstes würden chemische und histologische Untersuchungen im Labor ausgewertet. Bei dem Flugbegleiter handelt es sich um einen 23-jährigen Schweizer, der seine Ausbildung bei der Swiss im Oktober begonnen hatte, wie der »SonntagsBlick« weiter schrieb. Nun sei bei dem Fall auch die Bundesanwaltschaft in der Schweiz aktiv geworden, berichtete die »SonntagsZeitung«. Sie führe zurzeit keine Strafuntersuchung, stehe aber in engem in Kontakt mit den Behörden in Österreich, so ein Sprecher.
»SonntagsBlick«:
Die Schweiz wäre verpflichtet, den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu zu verhaften, sollte er zum WEF nach Davos reisen. Das erklärte der Völkerrechtler und ehemalige EDA-Diplomat Didier Pfirter im Interview mit dem »SonntagsBlick«. Als Vertragsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) müsse die Schweiz dessen Haftbefehle bedingungslos ausführen. Pfirter betonte jedoch, dass Netanyahu kaum in die Schweiz reisen werde, ohne die Zusicherung, dass er nicht verhaftet werde. Der ehemalige Diplomat äusserte sich auch kritisch zum Verbot der Hamas durch das Parlament. Dieses stelle einen Bruch mit der bisherigen Schweizer Praxis dar, Taten und nicht Organisationen zu verbieten. »Nun werden wir unter Druck geraten, auch andere Organisationen wie etwa die kurdische PKK zu verbieten, und haben Argumentationsschwierigkeiten, wenn wir es nicht tun«, sagte Pfirter.
»NZZ am Sonntag«:
Die geplante Revision des bäuerlichen Bodenrechts dürfte den Erwerb landwirtschaftlicher Flächen für öffentliche Akteure und Umweltorganisationen erheblich erschweren. Besonders für die Kantone werde es »deutlich schwieriger«, solche Flächen zu erwerben, sagte Jean-François Steiert, Präsident der Schweizerischen Bau-, Planungs- und Umweltdirektorenkonferenz (BPUK) und Freiburger SP-Staatsrat, gegenüber der »NZZ am Sonntag«. Besonders beim Hochwasserschutz entstünden grosse Probleme, da Ersatzflächen für betroffene Bauern schwerer zu beschaffen wären. Steiert kritisierte zudem, dass die Kantone erst »sehr spät« und »nur punktuell« zu den Vorschlägen des vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) eingesetzten Arbeitskreises konsultiert worden seien. Die Teilrevision des bäuerlichen Bodenrechts befindet sich bis zum 10. Januar in der Vernehmlassung durch den Bundesrat.
»SonntagsBlick«:
Das Management von Lindt & Sprüngli hat 2024 Unternehmensanteile im Wert von 122 Millionen Franken verkauft - ein aussergewöhnlich hoher Wert im Vergleich zu Nestlé, Roche oder Novartis, berichtete der »SonntagsBlick«. Die Verkäufe würden einem Sprecher zufolge mit einem Mitarbeiter-Optionsprogramm begründet, doch Analysten vermuteten weitere Gründe. Die Performance bei den Lindt-Namensaktien und -Partizipationsscheine sei seit drei Jahren überschaubar: Ende 2021 kostete ein Lindt-Partizipationsschein 12'630 Franken, Ende 2024 noch 10'070. Bereits 2023 wurden Werte im Umfang von 87 Millionen Franken verkauft, ein Grossteil davon durch Verwaltungsratspräsident Ernst Tanner. Er begründete dies mit Hypothekenrückzahlungen und Immobilieninvestitionen. Auch 2024 könnte Tanner für viele Verkäufe verantwortlich sein, endgültige Zahlen liefert der Geschäftsbericht, der in zwei Monaten veröffentlicht wird.
»SonntagsBlick«:
In Luzern findet am 25. Januar die »Prügelnacht« statt - gemäss Instagram-Ankündigung ein »Hardcore Kampfsport-Event der Extraklasse«. Laut Recherchen des »SonntagsBlick« stecken Mitglieder der Schweizer Rockergruppe Hells Angels hinter der Veranstaltung. Demnach seien Kämpfe nach dem »Last Man Standing«-Prinzip geplant, ohne Punktebewertung und bis zum Knockout. Bis zu 600 Zuschauende soll der Event ins Zentrum St. Michael der katholischen Kirchgemeinde Littau locken. Den Hauptkampf soll dabei ein Mann bestreiten, der jahrelanges Mitglied der in Deutschland verbotenen Hammerskins gewesen war - seinen Körper zieren Tattoos mit rechtsextremen Botschaften, hiess es weiter. Mittlerweile sei er bei den Hells Angels aktiv. Dort beteuerte man gegenüber dem »SonntagsBlick«, er habe sich von der Neonazi-Szene losgesagt. Die Prügelnacht sei ein sportlicher Event ohne politischen Hintergrund.
»SonntagsZeitung«:
Leichtes Übergewicht ist für ältere Menschen gesundheitlich gar nicht mal so schlecht. »Bei älteren Menschen ist ein BMI im hohen Normalbereich bis hin zu Übergewicht positiv«, erklärte Heike A. Bischoff-Ferrari, Expertin für Geriatrie an der Universität Zürich der »SonntagsZeitung«. Eine norwegische Studie zeigte, dass Übergewichtige gemäss WHO-Definition die niedrigste frühzeitige Sterblichkeit hatten. »Das darf aber nicht so interpretiert werden, dass Menschen, die einen BMI unter 25 haben, diesen jetzt nach oben korrigieren sollten«, fügte Bischoff-Ferrari hinzu. Die WHO klassifiziert einen BMI zwischen 25 und 29,9 als übergewichtig, was laut Bischoff-Ferrari im Alter überdacht werden sollte. Sie schlug vor, die WHO-Richtlinien an aktuelle Erkenntnisse anzupassen: »Tatsächlich übergewichtig ist man im Alter erst ab einem BMI von 30". Von Diäten für Personen ab 70 Jahren riet sie ab und empfahl stattdessen mehr Bewegung und eine gesündere Ernährung.
(AWP)