Der Dollar notiert aktuell bei 0,9157 Franken nach 0,9106 noch am späten Freitagabend. Der Euro kostet am frühen Morgen 1,0246 US-Dollar. Das ist klar weniger als noch am Vorabend mit 1,0374 Dollar. Derweil notiert die Gemeinschaftswährung bei 0,9383 Franken, während sie am Freitagabend noch 0,9447 Franken gekostet hatte.

Am Wochenende hatte US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahr gemacht und weitreichende Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China verhängt. Der Handelskrieg der USA dürfte aber auch auf Europa ausstrahlen. Zwar sind die EU und die Schweiz nicht direkt von Trumps Einfuhrabgaben betroffen - noch nicht. Aber vor allem die deutsche Autoindustrie dürfte Auswirkungen spüren. Viele Unternehmen produzieren in Mexiko. Vor allem die Schweizer Maschinenbauer beliefern die europäische Industrie.

Gleichzeitig dürften die Zölle die Inflation in den USA wieder anheizen. «Der sich aus diesen Zöllen und weiteren künftigen Massnahmen ergebende Inflationsanstieg in den USA wird noch schneller und stärker ausfallen, als wir ursprünglich erwartet hatten», erklärte Paul Ashworth, Chefvolkswirt Nordamerika beim Analysehaus Capital Economics. Das Zeitfenster für die US-Notenbank Fed, Leitzinssenkungen in den nächsten 12 bis 18 Monaten wieder aufzunehmen, dürfte damit geschlossen sein

Ähnlich äussert sich Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Bei Zollstreitigkeiten gebe es bekanntlich keine Gewinner, sondern die USA dürften selbst langfristig dabei verlieren. Wenn sich durch die Zollmassnahmen der Preisanstieg wieder beschleunige, könnten Zinssenkungen vom Tisch sein, sagt Gitzel. Längerfristig höhere Zinsen dürften zudem spätestens dann zur Bürde werden, wenn US-Unternehmen in den kommenden Jahren im grossen Stil Anschlussfinanzierungen benötigen. «Es ist also nicht so, dass bei der Verhängung von Zöllen die USA Gewinner und die anderen Staaten die Verlierer sind.»

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(AWP)