Am Berichtstag hat der Euro bis gegen Mittag weiter stark angezogen und kostet aktuell 1,0690 US-Dollar. Am frühen Morgen wurde die europäische Gemeinschaftswährung noch zu 1,0627 Dollar gehandelt. Zum Franken steht der Euro bei 0,9479 nach 0,9451 Franken im frühen Geschäft. Der Dollar fiel derweil zum Franken deutlich auf 0,8866 Franken ab.

Der Euro profitiere von ermutigenden Konjunkturdaten aus dem Währungsraum und der Hoffnung auf einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg, schreibt Raiffeisen Schweiz. Kommt hinzu, dass der Unsicherheitsfaktor der deutschen Bundestagswahl weg sei und vieles auf eine wirtschaftsfreundlichere Politik in Deutschland hindeute, so ein anderer Experte.

Zudem belaste US-Präsident Donald Trump mit seiner Handels-, Wirtschaft- und Sicherheitspolitik den Dollar, auch wenn die Hoffnung auf eine nicht allzu harsche Zollpolitik die Märkte zuletzt etwas beruhigte. «Die Willkür, mit der Trump Entscheidungen fällt, mit der er Dinge »great« oder »terrible« findet, verunsichert zutiefst», heisst es bei der Commerzbank. Diese Unsicherheit und die Tendenz der USA in Richtung Selbst-Isolation schlage sich langsam im Dollar nieder. Es könne sogar ein Ziel der US-Regierung sein, den Dollar zu schwächen.

Derweil bremsten die hohen Leitzinsen die US-Wirtschaft zunehmend aus, was sich am Devisenmarkt bemerkbar mache, warnen die Raiffeisen-Experten. Zugleich sei der Handlungsspielraum der Notenbank Fed für eine Lockerung ihrer Geldpolitik angesichts der preistreibenden Politik Trumps klein. Bei Raiffeisen geht man davon aus, dass der Schweizer Franken weiter vom unsicheren Marktumfeld profitiert, während der «Greenback» durch den Zinsvorteil gegen unten abgestützt ist. Das deute mittelfristig auf eine Seitwärtsbewegung beim USD/CHF-Kurs hin.

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(AWP)