Gegenüber dem Franken hat sich der Euro etwas abgeschwächt und kostet aktuell 0,9693 Franken nach 0,9712 Franken am Freitagabend. Der US-Dollar gibt mit 0,8949 etwas stärker deutlicher nach.

Die zweite Runde der französischen Parlamentswahlen brachte ein überraschendes Ergebnis. Demnach dürfte das neue Linksbündnis die meisten Sitze in der Nationalversammlung erhalten, gefolgt von der Mitte-Partei von Präsident Emmanuel Macron. Die rechtspopulistische Partei Rassemblement National (RN), die in der ersten Runde noch stärkste Kraft gewesen war, landet voraussichtlich nur auf dem dritten Platz.

«Der Wahlausgang überrascht und hat es in sich», kommentierte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. «Da kein Lager die absolute Mehrheit erreicht hat, wird sich eine Regierungsbildung als sehr schwierig erweisen.» Frankreich stecke in einer politisch verfahrenen Situation.

«Rechts blinken, links abbiegen», kommentierten die Strategen der Commerzbank das Wahlergebnis in Frankreich mit leicht ironischem Unterton. Aus heutiger Sicht sei das Wahlergebnis aber «weitgehend irrelevant» für die Bewertung des Euro. Zumal eine regierungsfähige Mehrheit noch nicht in Sicht sei und es der Linken an einer gemeinsamen Führung fehle.

Zuletzt stand an den Finanzmärkten vor allem das hohe Haushaltsdefizit im Mittelpunkt. «So oder so dürfte der Staatshaushalt bei allen denkbaren Koalitionsszenarien der grosse Verlierer werden», erklärte Gitzel. Aus diesem Grund sei das Ergebnis der französischen Parlamentswahlen für die Europäische Union kein gutes Ergebnis.

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(AWP)