Auch zum Franken gab der Euro am Donnerstag Terrain her: Aktuell geht das EUR/CHF-Paar zu 0,9511 um nach 0,9582 Franken im frühen Handel. Der Dollar kostet derzeit 0,8724 Franken und damit etwa gleich viel wie am Morgen.

Belastet wurde der Euro vor allem durch Inflationsdaten aus der Eurozone. Die Teuerung verringerte sich im November deutlich auf 2,4 Prozent. Der Rückgang fiel nicht nur kräftiger aus als erwartet. Auch kommt das mittelfristige Inflationsziel der EZB von zwei Prozent wieder in Reichweite. Fachleute rechnen allerdings überwiegend mit einem längeren Weg, bis das Ziel nachhaltig erreicht wird. Bundesbankpräsident Joachim Nagel etwa spricht regelmässig von einer schwierigen «letzten Meile».

Ungeachtet dessen sind an den Finanzmärkten für das nächste Jahr erste Zinssenkungen der EZB eingepreist. Einige Analysten sehen sogar grösseren Spielraum für eine lockerere Geldpolitik: Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, weist darauf hin, dass der Leitzins abzüglich der Inflation selbst bei deutlichen Zinssenkungen im kommenden Jahr vermutlich positiv wäre. Ein positiver Realzins gilt jedoch als Wachstumsbremse, weil er die ohnehin schwächere Konjunktur zusätzlich belasten würde.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86368 (0,86525) britische Pfund und 161,19 (162,12) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2036 Dollar gehandelt. Das waren etwa sieben Dollar weniger als am Vortag.

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(AWP)