Auch zum Franken notiert der Euro mit zuletzt 0,9635 Franken deutlich tiefer als noch am Freitagabend (0,9683). Dies ist so tief wie seit Mitte März nicht mehr. Am Freitag war EUR/CHF phasenweise noch zu über 0,97 umgegangen. Das USD/CHF-Paar hat sich derweil kaum verändert und kostet derzeit 0,8971 nach 0,8965 noch zum Vorwochenschluss.

Bei der Wahl zum Europäischen Parlament erzielten am Wochenende vor allem rechte Parteien Erfolge. In Frankreich gewann die rechtspopulistische Partei Rassemblement National von Marine Le Pen. Präsident Emmanuel Macron setzte daraufhin eine vorgezogene Neuwahl der Nationalversammlung an. Insgesamt bleibt aber das proeuropäische Lager die mit Abstand grösste Gruppe im Europaparlament.

Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sieht zumindest auf längerfristige Sicht Gefahren für den Euro, da die europäische Einigung fragiler erscheine. Bislang habe die grassierende Europa-Skepsis dem Euro aber noch keinen nennenswerten Schaden zugefügt. «Doch hat das Risiko, dass das nicht so bleibt, gestern zugenommen», so Leuchtmann.

Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone gaben dem Euro keinen Auftrieb. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg im Juni zum achten Mal in Folge. Das Analysehaus spricht von einem Erholungstrend, der sich im Juni fortgesetzt habe. Allerdings verlaufe der Anstieg des Konjunkturindikators «nur langsam in Trippelschritten».

Aus den USA kamen am Nachmittag keine Impulse, da keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Hier warten die Beobachter auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank Fed, die am Mittwoch anstehen. Angesichts der zuletzt hartnäckigen Inflation wird keine Zinssenkung erwartet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84565 (0,85120) britische Pfund und 168,74 (169,52) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2303 Dollar gehandelt. Das waren 10 Dollar weniger als am Freitag./jsl/jkr/men/pre/tv

(AWP)