Der Dollar legte zu allen wichtigen Währungen zu, nachdem US-Daten überwiegend stärker als erwartet ausgefallen waren. So auch zum Franken. Das Währungspaar USD/CHF überschritt zeitweise die Marke von 0,90 und notiert auch aktuell mit 0,8997 nur knapp darunter. Das Duo EUR/CHF ist derweil mit 0,9779 wenig verändert.

Grund für die aktuelle Dollarstärke ist, dass die weltgrösste Volkswirtschaft im ersten Quartal deutlich stärker gewachsen ist als bisher bekannt und von Beobachtern erwartet. Gleichzeitig gingen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zurück - Analysten hatten überwiegend mit einer Stagnation gerechnet. Derweil sank die Zahl der noch nicht ganz abgeschlossenen Immobilienverkäufe im Mai stärker als erwartet.

Ein starker Arbeitsmarkt stützt die Lohnentwicklung und treibt die Inflation an, was die US-Notenbank Fed zu weiteren Zinserhöhungen zwingen könnte. Dies würde den Dollar als Anlagewährung gegenüber anderen attraktiver machen.

Die in Deutschland im Juni gestiegene Inflationsrate stützte den Euro derweil nicht nachhaltig. Commerzbank-Analyst Ralph Solveen führte die Entwicklung alleine auf die vor einem Jahr erfolgte Einführung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket zurück und rechnet in den kommenden Monaten wieder mit einem Rückgang. Zudem sank die Inflationsrate in Spanien unter die Marke von zwei Prozent, die die EZB für die gesamte Eurozone mittelfristig anpeilt. An der Absicht der Währungshüter, die Leitzinsen weiter anzuheben, dürften die Zahlen nichts geändert haben. Die Daten für den gesamten Währungsraum werden am Freitag veröffentlicht.

/gl/he/rw