Aktuell notiert das Währungspaar EUR/USD bei 1,0491, nachdem es im Tagesverlauf zeitweise bis auf fast 1,0460 abgerutscht war. Das Duo USD/CHF steht derweil noch bei 0,8867; am späten Nachmittag hatte es sich noch der Marke von 0,89 angenähert. Das Euro/Franken-Paar tritt derweil bei Kursen von 0,9303 mehr oder weniger auf der Stelle.
Laut Marktteilnehmern lösten Äusserungen eines US-Notenbankvertreters die leichte Dollarschwäche aus. So habe sich Christopher Waller tendenziell für eine Zinssenkung an der nächsten Sitzung ausgesprochen.
Das voraussichtliche Ende der französischen Regierung hatte davor den Euro im Tagesverlauf unter Druck gesetzt. Frankreichs Regierung hatte ein Gesetz zum Sozialhaushalt ohne finale Abstimmung durchs Parlament gedrückt und muss nun mit einem Sturz durch die Opposition rechnen. Sowohl die Parteien aus dem linken Lager als auch die Rechtsnationale Marine Le Pen hatten für diesen Fall mit einem Misstrauensvotum gedroht. Le Pen kündigte nach der Entscheidung von Barnier an, die Regierung zu Fall bringen zu wollen.
Vor allem das hohe französische Haushaltsdefizit verunsichert die Finanzmärkte. «Die Bildung einer neuen Regierung, die einen stärkeren Rückhalt im Parlament hat, dürfte sehr schwierig werden», kommentierte Commerzbank-Experte Ralph Solveen. «All dies spricht dafür, dass die Sanierung der französischen Staatsfinanzen, sehr schleppend verlaufen wird, zumal es von der Konjunktur keinen spürbaren Rückenwind geben dürfte.»
Der Dollar wurde zudem von robusten US-Konjunkturdaten gestützt. Die Stimmung in der US-Industrie hatte sich im November unerwartet stark aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM für die Industrie erreichte den höchsten Stand seit Juni. Allerdings signalisiert der Indikator weiterhin eine Abschwächung in dem Sektor.
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(AWP)